So viel Kraft liegt in der Hoffnung

Die beiden Ordensschwestern Zita und Nadja vom Kloster Baldegg sprechen zum Abschluss unserer vierteiligen Serie über die Bedeutung der Hoffnung.

Hoffnung Teil 4 Klosterfrauen Serie

Sie zählt neben Glaube und Liebe zu den drei christlichen Tugenden. Sie ist das Gegenteil von Verzweiflung, Resignation und Depression. Hoffnung hat zwar immer auch mit Ungewissheit zu tun, doch sie ist von einer positiven Geisteshaltung geprägt. Schwester Zita, Generaloberin des Klosters Baldegg: «Ich kann hoffen und wünschen. Hoffen, dass ich auch in Zukunft gesund bleibe, oder hoffen, dass ich wieder gesund werde. Das Ergebnis manch einer medizinischen Behandlung ist ungewiss. Eine Chemotherapie zum Beispiel ist ein hartes Stück Arbeit. Wirkt das Medikament? Ist die Krankheit stärker? Genau in solch einer Phase kann Hoffnung helfen. Hoffnung ist eine ganz besondere Art von göttlicher Kraft und Energie, die einen durch schwere Zeiten trägt.»

Viele guten Wünsche haben mit der Gesundheit zu tun. Noch heute kennt man den Ausdruck «Guter Hoffnung sein», wenn eine Frau schwanger ist. «Hoffen» im modernen Sprachgebrauch leitet sich vom mittelniederdeutschen «hopen» – vor Freude hüpfen – ab. Es beinhaltet Zuversicht. Man hofft aber auf nicht nur auf Gesundheit. Auch Geldsegen oder die Erfüllung eines materiellen Wunsches wird von Hoffnung getragen. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Ereignisses klein ist, stirbt die Hoffnung zuletzt. Zum Glück! Schwester Zita: «Hoffnung beruhigt. Sie wird zum Kraftspender in allen Lebenslagen. Wer um diese Eigenschaft weiss, wird trotz unüberwindbar scheinender Hürden niemals die Hoffnung verlieren.»

Kloster klein«Hoffnung kann auch mit Warten zu tun haben», sagt Ordensschwester Nadja. «Wenn einem sehr viel Geduld abverlangt wird und man sich selber Mut zusprechen muss.» Die Ordensschwester schmunzelt: «Der Herrgott hat einen Haufen Geduld, seine Nerven möchte ich manchmal haben.»

Mit einer hoffnungsvollen Einstellung besteht man im Leben und überwindet schwierige Lebensphasen besonders gut. Generaloberin Zita: «Wer sagt ‘ich schaffe das’, kreiert eine positive Grundhaltung, die von Vertrauen in die eigene Schaffenskraft geprägt ist. Wer sich selber etwas zutraut, kann Grosses erreichen. Wenn man es gemeinsam tut und sich gegenseitig Hoffnung macht, ist die Kraft dahinter noch viel grösser. Schwester Nadja und ich wünschen Ihnen allen viel Hoffnung im neuen Jahr.»

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 11.01.2018.

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