Wer abnehmen will, sollte nicht nur Zucker und Fett, sondern auch Instagram & Co. reduzieren. Und zwar nicht nur, weil soziale Netzwerke Zeiträuber sind, sondern weil sie die Gesundheit gefährden können. Kurz: Je mehr Zeit auf Social Media, desto mehr Essstörungen. Zahlreiche Studien untersuchen den Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und der Entwicklung von Essstörungen. Eine australische Untersuchung zeigte, dass bereits acht Minuten täglicher Konsum von Inhalten auf TikTok, die unrealistische Körperbilder und Diät-Tipps präsentieren, das Risiko für Magersucht und Bulimie erhöhen können.
Was bringt ein Verzicht auf Social Media?
Auch eine Studie vom Bundeszentrum für Ernährung in Deutschland kommt zu diesem Schluss. Die Forschenden wollten herausfinden, welche Auswirkungen ein Verzicht von Social Media auf Studierende hat, die regelmässig soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok oder Facebook nutzen.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass sich die Symptome von Essstörungen bei den Teilnehmenden stark reduzierten, nachdem sie eine Woche lang keine sozialen Medien genutzt hatten. Besonders auffällig war, dass sich die Körperwahrnehmung verbesserte und sich die negativen Emotionen wie Scham und Unsicherheit im Zusammenhang mit dem eigenen Aussehen verringerten. Das Forscherteam führte das darauf zurück, dass die Studierenden während des Verzichts weniger mit unrealistischen Schönheitsidealen auseinandersetzen mussten.
Vorstehende Hüftknochen und dünne Oberschenkel
Noch vor ein paar Jahren fand man unter dem Hashtag #Bikinibridge Zehntausende leichtbekleidete Frauen mit vorstehenden Hüftknochen. Wer heute danach sucht, bekommt auf Instagram Hilfe angeboten. Immerhin haben die Betreiber der sozialen Plattformen reagiert und versuchen solche Inhalten so gut wie möglich zu verhindern. Trotzdem wimmelt es auf den sozialen Netzwerken natürlich weiterhin nur so von Essgestörten. Alarmierend ist das vor allem, weil Magersucht und Bulimie zu den Krankheiten mit den höchsten Sterblichkeitsraten gehören.
So geht’s:
- Social Media bringt gemäss Studien beim Abnehmen wenig bis gar nichts.
- Menschen, die sich täglich posten, machen nicht mehr Sport und verlieren auch nicht weniger Gewicht als solche, die es nur für sich tun.
- Schlimmer noch: Frauen, die sich mit anderen Frauen auf den sozialen Medien vergleichen, sind stärker gefährdet, an einer Essstörung zu erkranken.
- Setzen Sie sich also kleine Ziele und posten Sie diese nur, wenn Sie diese erreicht haben. So setzen Sie sich nicht unnötig unter Druck.
- Überlegen Sie sich genau, wie viele private Dinge Sie wirklich mit anderen teilen möchten und wie Sie mit allfälligen negativen Kommentaren anderer Nutzer umgehen wollen.
- Vergleichen Sie sich nicht ständig mit anderen. Sonst sind Sie nur frustriert.
- Stellen Sie sich nicht als blosse Ware zur Schau, über die man abstimmen kann. Mit der nötigen Selbstachtung sinkt das Risiko, eine Essstörung zu entwickeln.
- Machen Sie nicht jeden Diät-Trend mit. Hören Sie auf, alles zu glauben und sofort auszuprobieren. Vieles im Internet über Ernährung ist nicht nur falsch, sondern auch gesundheitsschädlich.
- In den sozialen Netzwerken tummeln sich kommerzielle Anbieter mit den abstrusesten Konzepten über Ernährung und Abnehmen.
- Die Grenzen von Gesundheitsbewusstsein und restriktiven Lebens- und Essgewohnheiten verschwimmen, wenn man nicht aufpasst.
- Der Austausch mit anderen Übergewichtigen oder Essgestörten kann nützlich, aber auch gefährlich sein. Verengt sich der Blickwinkel, wird ein Ausstieg immer schwieriger.
- Am hilfreichsten sind professionelle, moderierte Austauschplattformen.
- Bei allen Vorzügen der digitalen Diät: Ohne eine vernünftige Ernährung und ohne genügend Bewegung im Alltag nehmen Sie kein Gramm ab.
Fazit:
Die sozialen Netzwerke können das Abnehmen erleichtern, haben aber auch ein enorm zerstörerisches Potential. Die Gefahr, eine Essstörung zu bekommen, lauert im Internet überall. Setzen Sie deshalb auf dem Weg in ein gesünderes Leben Instagram & Co. auf Diät.