Sport trotz Hitzewallungen

Bloss nicht noch mehr schwitzen. Während den Wechseljahren vermeiden es viele Frauen, sich zu bewegen. Das ist ein Fehler. Dr. Kerstin Katthab über kühlende Yogaposen.

Yoga Bild AdobeStock Urheber VadimGuzhva
Bild: AdobeStock, Urheber: VadimGuzhva

Frauen haben vor den Wechseljahren weniger Herzinfarkte als Männer. Kardiologen gehen davon aus, dass das mit den weiblichen Hormonen zu tun hat. Besonders das Östrogen schützt die Blutgefässe. Nach den Wechseljahren hingegen, ist das Risiko gleich gross wie bei den Männern. Denn durch die Abnahme der weiblichen Hormone kommt es zu Veränderungen des Stoffwechsels. Der Cholesterinspiegel und die Blutzuckerwerte steigen an und häufig nehmen Frauen zu.

Gesund ernähren und genügend bewegen

Bei einer Gewichtszunahme ist es besonders wichtig, gegenzusteuern und den Lebensstil zu verbessern. Das gelingt durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Es wird empfohlen, an möglichst vielen Tagen der Woche mindestens 30 Minuten im Ausdauerbereich zu trainieren, kombiniert mit Kraft- und Entspannungsübungen.

Muskeln aufbauen

Die körperliche Aktivität schützt auch vor Muskelabbau. Mit jedem Jahr, dass wir älter werden, verliert unser Körper an Muskelmasse und an Knochensubstanz. Patienten in hohem Alter werden dadurch häufig gebrechlich. Der Verlust an Muskel- und Knochensubstanz tritt verstärkt nach der Menopause auf. Daher ist es wichtig, durch körperliche Aktivität gegenzusteuern.

Sport verschlimmert Hitzewallungen

Frauen in den Wechseljahren kommen in dieser Phase ihres Lebens jedoch häufig in ein Dilemma. Sie möchten gerne Sport treiben, um fit zu bleiben, müssen teilweise aber mit sehr starken Hitzewallungen kämpfen, die durch Bewegung verschlimmert werden.

Kühlende Yogaposen

Als Einstieg bietet sich ein eher sanftes Ausdauertraining an der frischen Luft an, wie Velofahren oder Nordic Walking. Für Frauen, die unter Hitzewallungen leiden, kann Yoga eine wertvolle Alternative sein. Denn viele Yogahaltungen haben einen kühlenden Effekt. Trotzdem werden Muskeln und Gelenke trainiert. Zudem können Entspannungshaltungen das vegetative Nervensystem beruhigen. Das hilft auch bei Stimmungsschwankungen oder Konzentrationsschwierigkeiten.

Jetzt 12 Wochen bei einer Studie mitmachen

Aktuell untersucht Dr. med. Kerstin Katthab in einer wissenschaftlichen Studie unter der Leitung von Frau Professor Stute am Inselspital Bern, ob ein 12-wöchiges Online Yoga Programm tatsächlich einen verjüngenden Effekt haben kann und die Wechseljahresbeschwerden lindert. Es werden Laborwerte bestimmt, die als Marker für Entzündung und ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko stehen.

Auch die grosse Frage, ob Yoga tatsächlich die Spiegel der weiblichen Hormone ansteigen lässt, soll in dieser Studie geklärt werden. Frauen, die bereits nach der Menopause sind, unter Wechseljahresbeschwerden leiden und bisher noch nicht regelmässig Yoga praktiziert haben, können an dieser Studie kostenlos teilnehmen. Flyer mit allen Infos hier herunterladen. Anmeldung unter [email protected].

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 13.04.2023.

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