Süsser die Kilos nie schwinden

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Ein ausgeglichener Blutzuckerspiegel ist der Schlüssel zum Abnehmen und Voraussetzung für Leistungsfähigkeit, körperliches und seelisches Wohlbefinden und die Gesundheit überhaupt. Doch der heutige Zuckerkonsum macht das unmöglich. Bei einer Ernährung, die vorwiegend auf einfachen Kohlenhydraten basiert, bewirkt der Zucker, dass die Bauchspeicheldrüse grosse Mengen Insulin ausschüttet.

Starke Blutzuckerschwankungen sind Gift zum Abnehmen

Das führt zwangsläufig dazu, dass der Zucker im Blut sehr rasch in die Zellen befördert wird. Der Blutzuckerspiegel sinkt jetzt zu tief, sodass es innert kurzer Zeit zu einer Unterzuckerung kommt. Typisch für eine Unterzuckerung sind Heisshunger-Attacken, Nervosität, Konzentrationsstörungen, Gereiztheit und Stimmungsschwankungen. Isst man in einer solchen Situation wieder etwas Süsses, beginnt das Ganze von vorne. Das heisst, kurzfristig steigt zwar der Blutzuckerspiegel, fällt aber ebenso rasch wieder ab und provoziert die nächste Heisshungerattacke. Die Achterbahnfahrt des Blutzuckers ist Gift zum Abnehmen, weil sie dem Körper fälschlicherweise ständig Hunger signalisiert.

Zucker führt zu Glücks- und Heimatgefühlen

Der Zucker ist auf der Anklagebank, und das zu Recht. Er ist heimtückisch, fies und lebensgefährlich. Und er verführt uns, weil er ein schneller Tröster ist und beruhigt. Von Kindheit an haben wir das gelernt. Zucker dient uns zur Belohnung, führt zu Glücks-, Baby- und Heimatgefühlen. Wohlbefinden und Beruhigung auf der ganzen Darm-Hirn-Linie. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Denn das Insulin führt den Zucker rasch aus dem Blut ab. Auf das Wohlgefühl folgt ein bitterer Entzug. Wir brauchen erneut Stoff, immer wieder. Zuckerkonsum ist eine Sucht.

Fünf Mal mehr Zucker als vor 100 Jahren

Zucker kommt in der Natur nur in sehr geringen Mengen vor. Auf die industriellen Zuckerbomben, die Süssgetränke und Softdrinks sind unser Körper und unser Gehirn niemals vorbereitet. Im Schnitt nehmen wir zwei bis vier Mal so viel Zucker zu uns wie von der WHO maximal empfohlen wird. Wir essen heute rund fünf Mal mehr Zucker als vor 100 Jahren. Dabei bräuchte unser Körper überhaupt keinen Zucker. Er kann ihn problemlos selber herstellen.

Hoher Zuckerkonsum stumpft das Hirnbelohnungssystem ab, führt zu Freudlosigkeit, mangelndem Interesse und Depressionen. Hoher Zuckerkonsum macht dick, versursacht Diabetes und führt zu einer Aktivierung des Entzündungssystems und befeuert so Arteriosklerose. Herzinfarkt und Hirnschlag drohen. Die übermässige Insulin-Ausschüttung ist lebensverkürzend. Weniger Zucker, weniger Dicke, weniger. Diabetiker, weniger Herztote.

Achten Sie besonders auf versteckten Zucker

Dass Süssgetränke und Desserts viel Zucker enthalten, ist klar. Achten Sie aber auch auf versteckten Zucker. In fast jedem verarbeiteten Lebensmittel hat es Zucker drin. Meiden Sie jegliche Art von Zucker, also auch Honig, Sirup und die Süsse in Fruchtsaft, Dextrose, Fruktose, Glukose, Laktose, Maltose, Melasse, Saccharose und so weiter. Zucker muss also gar nicht auf der Zutatenliste stehen. Es kann leicht passieren, dass Sie völlig unbewusst grosse Zuckermengen verspeisen. Viele fertige Lebensmittel, die Zucker enthalten, schmecken auch nicht süss. Zucker macht ein Produkt im Geschmack vollmundiger, unwiderstehlicher. Zucker steckt in Fertigsuppen, Saucen und Würzmitteln, in tiefgekühlten Fischgerichten, im Aufschnitt, im Kakao, im Crunchy-Müsli, im Joghurt, Konfi usw.

Nur noch zwei Mahlzeiten am Tag

Stellen Sie um auf vollwertige Ernährung mit naturbelassenen Lebensmitteln ohne industrielle Verarbeitung. Damit kann sich der Blutzucker einwandfrei selbst regulieren, sodass man sich ausgeglichen, satt und leistungsfähig fühlt. Sehr hilfreich ist eine Beschränkung auf zwei Mahlzeiten am Tag. Die Kurven von Blutzucker und Insulin sind flacher. Es wird weniger Insulin freigesetzt, die Insulin-Sensitivität wird erhöht, das heisst, der Körper spricht besser auf das Insulin an, es fällt ihm leichter, den Blutzucker im Normbereich zu halten, die Fettverbrennung setzt rascher und leichter ein, man nimmt effi­zienter ab.