Trockene Luft macht krank

Häufige Erkältungen, gereizte Haut und Augen, Kopf­schmerzen, Husten und belegte Stimme. Wahrscheinlich ist zu geringe Luftfeuchtigkeit schuld.

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Durchschnittlich verbringen wir 90 Prozent unserer Zeit in geschlossenen Räumen. Ungesunde Luft wirkt sich deshalb erheblich auf das Wohlbefinden aus. Das Problem von zu trockener Raumluft stellt sich besonders an kalten Wintertagen. Beim Lüften wird viel Feuchtigkeit aus den Räumen abgeführt, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. Je kälter es draussen ist, je weniger Feuchtigkeit in den Räumen anfällt und je stärker gelüftet wird, desto trockener wird die Raumluft. Sinkt die Luftfeuchtigkeit an mehreren Tagen unter 30 Prozent, können Haut und Schleimhäute an Augen, Nasen und Rachen stark austrocknen. Die Folgen sind Trockenheitsgefühle, Reizhusten, Bindehautentzündungen, Hautekzeme und ein erhöhtes Risiko für Erkältungen. Darunter leiden besonders ältere Personen, Kinder und Menschen mit empfindlichen Schleimhäuten wie Allergiker und Kontaktlinsenträger. Staubige und schadstoffbelastete Luft trocknet die Haut und Schleimhäute noch mehr aus und kann zu zusätzlichen Irritationen führen.

Trockene, überhitzte Räume sind ein Problem

Wie gross das Problem von trockener und ungesunder Luft vor allem in der kalten Jahreszeit ist, belegt eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. An fast allen untersuchten Arbeitsplätzen ist es zu warm, und die Luft ist ausgesprochen trocken. 26 Gebäude wurden untersucht. Alle wurden übermässig beheizt. Die relative Luftfeuchtigkeit betrug nur gerade 30 Prozent. Für die Mitarbeitenden hat das nicht nur Auswirkungen auf den Arbeitskomfort, sondern auch auf deren Gesundheit und die Arbeitsleistung, die in trockenen und überhitzten Räumen um zehn und mehr Prozent sinken kann.

Verständlich, dass Luftbefeuchter und Luftwäscher Hochkonjunktur haben. Wichtig ist, dass diese Geräte gezielt eingesetzt werden, technisch auf dem neusten Stand sind und einwandfrei funktionieren. Denn auch zu feuchte Luft führt zu negativen Folgen für die Gebäude und deren Bewohner: Wachstum von Schimmelpilzen, Bakterien und Milben an Aussenwänden, Fensterrahmen, hinter Möbeln, auf Teppichen und Matratzen und entsprechende gesundheitliche Belastungen wie Atemwegserkrankungen und Allergien. Gebäude mit schlecht isolierten Aussenwänden oder mit Kältebrücken sind besonders anfällig.

Optimale Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung

Was ist zu tun? Zwei- bis viermal täglich kurz, aber kräftig lüften, die Fenster dazu ganz öffnen und nie über längere Zeit in Kippstellung belassen, weil sonst ständig kalte und trockene Luft in die Wohnung strömt und die Luftfeuchtigkeit noch weiter sinkt. Wohnungen nicht überheizen, denn zu warme Räume sind trockener als weniger stark beheizte. Senkt man die Raumtemperatur auf 20 bis 21 Grad, fühlt man sich wohler, spart Energie und die relative Luftfeuchtigkeit steigt. In schlecht gedämmten Altbauten mit kühlen Wänden ist die Temperatur, die für behagliches Wohnen benötigt wird, ein bisschen höher. Eine staubige, belastete Raumluft wird zudem als trocken empfunden. Deshalb in der Wohnung nicht rauchen und auf das übermässige Abbrennen von Kerzen verzichten. Gründlich Staub saugen und glatte Oberflächen feucht abwischen.

Luftfeuchtigkeit gezielt auf 40 bis 60 Prozent anheben

Liegt die Luftfeuchtigkeit über mehrere Tage unter 30 Prozent, empfiehlt sich die Verwendung eines Luftbefeuchters oder eines Luftwäschers, der die Luft zusätzlich reinigt. Man sollte nicht nach Gefühl befeuchten, sondern die Luftfeuchtigkeit gezielt auf 40 bis 60 Prozent anheben und sie mit dem Hygrometer kontrollieren. In schlecht isolierten Wohnungen mit kalten Wänden sollten 50 Prozent nicht überschritten werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Wände und Fenster nicht nass werden. Türen zwischen kalten und warmen Räumen immer schliessen. Gelangt warm-feuchte Luft aus der Küche oder dem Bad in ein ungeheiztes Zimmer, kühlt sie ab und schlägt sich an den Wänden als Kondenswasser nieder. Die Feuchtigkeit, die beim Kochen, Duschen oder Aufhängen von nasser Wäsche freigesetzt wird, hat keinen relevanten Einfluss auf die optimale Raumbefeuchtung.

Optimale Luftfeuchtigkeit hilft dem Immunsystem

Eine optimale Luftfeuchtigkeit hat einen hohen gesundheitlichen Stellenwert. Insbesondere die Immunabwehr der Schleimhäute ist auf eine genügend hohe Feuchtigkeit angewiesen. Der Zusammenhang zwischen der Anfälligkeit für Erkältungen und Grippe ist wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen. Das Risiko, sich mit dem Grippevirus anzustecken, ist bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 20 und 35 Prozent dreimal so hoch im Vergleich zu einer mittleren Raumfeuchte von 50 Prozent. Zudem findet sich dank Luftbefeuchtung bis zu 80 Prozent weniger Hausstaub in der Raumluft.

Zu trockene Luft? Machen Sie den Check!

Überprüfen Sie anhand der folgenden Symptome, ob die Luftfeuchtigkeit im Büro oder in der Wohnung zu gering ist:

  • Leiden Sie im Winter oft an Schluckbeschwerden und ausgetrockneten Schleimhäuten in Mund und Nase und spröden Lippen?
  • Treten in Ihrem Unternehmen oder in der Familie vermehrt Atembeschwerden wie Reizhusten und Infektionen der oberen Atemwege auf?
  • Sind Sie oft heiser, besonders nach gesprächsintensiven Tagen?
  • Leiden Sie häufig unter geröteten, brennenden Augen, gesteigerter Lidschlagfrequenz und Blendungsempfindlichkeit?
  • Fühlt sich Ihre Haut rau an, spannt und juckt sie häufig und neigt zu Entzündungen bis hin zu Ekzemen?
  • Sind Sie öfters müde und haben Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten?

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 03.12.2015.

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