Wie sind Sie zum Hormonyoga gekommen?
Wie die Jungfrau zum Kind. Eine Gynäkologin wusste, dass ich Yogalehrerin bin und fragte mich, ob ich Hormonyoga unterrichten könnte. Ich wusste vor zehn Jahren nicht einmal, was das ist. Zudem dachte ich, dass ich zu jung dafür sei. Wie sicher viele Frauen, hätte ich mich wohl erst wegen der Wechseljahre mit den Auswirkungen der Hormone beschäftigt.
Mit welchen Anliegen kommen die meisten Frauen zu Ihnen ins Hormonyoga?
Viele wünschen sich ein Kind und sind extrem gestresst, weil es nicht klappt. Andere haben Schlafstörungen oder sind immer gereizt.
Vorboten der Wechseljahre?
Ja, möglich. Aber gerade bei jüngeren Frauen ist es oft der Stress im Alltag. Man hat Deadlines, Meetings, und in den letzten zwei Jahren ist das Büro mit der Wohnung verschmolzen – alles Dinge, die einen nicht ruhen lassen.
Wie lange braucht es, damit Hormonyoga wirkt?
Man merkt es ziemlich schnell, wenn es funktioniert. Und dann soll man nach Bedarf praktizieren. Natürlich ist es besser, man macht die Übungen regelmässig. Bei den Frauen mit Kinderwunsch sehe ich dann ja nach ein paar Monaten, ob es geklappt hat – viele kommen danach zu mir ins Schwangerschaftsyoga (lacht).
Becken kreisen
Füsse etwas breiter als hüftbreit, Knie leicht gebeugt. Das Becken in beide Richtungen genussvoll kreisen. 10 Mal wiederholen.
Catcow
Einatmen: Pferderücken. Ausatmen: Katzenbuckel.
Auf den Rücken legen und summen
Knie rechts und links am Bauch vorbei anwinkeln, mit den Händen festhalten und zum Oberkörper ziehen. Augen schliessen. 10 Mal Bhastrika atmen, anschliessend Energielenkung mit aktiviertem Beckenboden und 2 Mal summen zum rechten Eierstock. Danach die Seite wechseln.
Hinweis: Bhastrika ist die sogenannte Blasebalg-Atmung. Sie startet mit einem kräftigen Luftausstoss durch die Nase, dabei zieht man den Bauch aktiv nach innen. Dann folgt eine genauso kräftige Einatmung durch die Nase und der Bauch drückt wieder nach aussen. Bis man die Atmung beherrscht, braucht es etwas Übung.
Teilnehmerinnen gesucht
Für eine Studie untersuchen Dr. med. Kerstin Khattab und Prof. Petra Stute vom Inselspital, ob Yoga einen verjüngenden Effekt auf das biofunktionelle Alter von Frauen nach den Wechseljahren haben kann. Dazu suchen sie Probandinnen mit klimakterischen Beschwerden, die bisher noch nicht regelmässig Yoga geübt haben. Die Untersuchung inklusive Online-Yogaprogramm dauert zwölf Wochen.