Übermüdete Teenager sind oft dick und krank

Sowohl zu kurzer als auch schlechter Schlaf erhöht bei Jugendlichen das gesundheitliche Risiko, berichtet die ÄrzteZeitung. In der bisher grössten Studie wirkten sich Schlafdefizite negativ auf Taillenumfang, Blutdruck und Cholesterin aus.

übermüdeter Teenager

Nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität des Schlafs sind entscheidend für die Gesundheit von Herz und Stoffwechsel bei Teenagern. Das ist das Ergebnis einer kalifornischen Querschnittstudie, an der über 1000 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren teilnahmen. Sie trugen mindestens fünf Tage und Nächte ein spezielles Messgerät am Handgelenk.

Die mittlere Schlafdauer pro Nacht lag bei 441 Minuten, also deutlich unter den für diese Altersgruppe empfohlenen acht bis neun Stunden. Insgesamt kamen nur etwas mehr als zwei Prozent auf das altersentsprechende Mindestmass. Und auch die Schlafqualität war nicht die beste.

Eltern haben Vorbildfunktion

Sowohl kurzer als auch schlechter Schlaf waren mit einer Zunahme der stammbetonten Adipositas verknüpft, und zwar auch dann, wenn man den Einfluss des Elternhauses und von schädlichen Verhaltensweisen, zum Beispiel viel fernsehen, ungesunde Softdrinks und Fastfood, berücksichtigte. Schlafdefizite waren auch mit höheren systolischen Blutdruckwerten verbunden.

Umgekehrt war jede zusätzliche Stunde Nachtschlaf mit einer deutlichen Abnahme des Adipositas-Risikos assoziiert. Eine längere Schlafdauer war generell mit günstigeren Werten, unter anderem geringerem Taillenumfang, niedrigerem Blutdruck und besseren Cholesterinwerten verbunden. Wer besser schlief, hatte auch niedrigere Blutzucker-Werte.

Mehr Schlaf und körperliche Aktivität gefordert

Klar ist somit, dass zwischen schlechtem Schlaf und erhöhtem gesundheitlichem Risiko ein Zusammenhang besteht. Das ist auch für die Gesundheit im Erwachsenenalter relevant. Vor allem Adipositas im Jugendalter ist mit einem erhöhten Diabetesrisiko verknüpft. Ausreichende Schlafqualität und -quantität gehören ebenso wie gesunde Ernährung und körperliche Aktivität zu den Säulen der Gesundheit, betonen die Wissenschaftler.

Präventionsstrategien müssten gerade bei Kindern und Jugendlichen an mehreren Stellen angreifen: begrenzte Bildschirmzeiten – damit sind nicht nur der Fernseher, sondern auch Computer und Smartphone gemeint – Reduktion von Stress und Lärm, weniger Koffein und mehr körperliche Aktivität.

 

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 18.10.2018.

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