Viel fernsehen macht dement

Fernsehen und Demenz Bild: fotolia.de, Urheber: ghazii

Der alarmierende Befund hängt nicht bloss damit zusammen, dass man beim Fernsehen sitzt und sich nicht ausreichend bewegt. Die kognitive Einschränkung durch übermässigen TV-Konsum entspricht auch nur zum Teil dem von Demenzkranken. Möglicherweise zeigt sich hier ein neues Krankheitsbild: die TV-bedingte Demenz.

Beobachtet wurden bei der Studie aus Grossbritannien knapp 4000 Teilnehmer. Nach sechs Jahren wurden sie im Hinblick auf ihre kognitiven Fähigkeiten untersucht und zu ihren Fernsehgewohnheiten befragt. Es zeigte sich ein dosisabhängiger Effekt: je mehr TV eine Person schaute, desto mehr hatte das verbale Gedächtnis im Vergleich zum Ausgangswert abgebaut. Die kritische Schwelle waren 3,5 Stunden Fernsehkonsum pro Tag, weniger wirkte sich nicht aus.

Interessanterweise war nur das verbale Gedächtnis vom TV-Konsum-bedingen Abbau betroffen, nicht die Wortflüssigkeit, die bei Alzheimerpatienten ebenfalls stark reduziert ist. Dennoch sind diese Studienergebnisse beunruhigend, da sich möglicherweise ein neues Krankheitsbild zeigt, die TV-bedingte Demenz.

Mit zunehmendem Alter steigt der TV-Konsum an, insbesondere nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben. Weitere Risikofaktoren sind ein geringer Bildungsgrad sowie wenig soziale Kontakte. Deshalb sollten gerade ältere Menschen von zu viel Fernsehschauen absehen, um geistig und körperlich fit zu bleiben.