Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko für MS deutlich

Frauen mit zu wenig Vitamin D erkranken bis zu 60 Prozent häufiger an Multipler Sklerose als solche mit einer ausreichend hohen Vitamin-D-Versorgung, berichtet die ÄrzteZeitung.

Vitamin D Mangel

Es gibt schon lange Hinweise, dass Vitamin-D-Mangel das Risiko deutlich erhöht, an Multipler Sklerose zu erkranken. Jetzt fanden Wissenschaftler von der Harvard Medical School in Boston in einem finnischen Schwangerschaftsregister eine klare Bestätigung. Es ist die bislang größte Untersuchung dieser Art. Für das Register wird seit 1983 praktisch allen Schwangeren in Finnland eine Blutprobe entnommen. Auf diese Weise kamen rund 1,8 Millionen Proben von 800.000 Frauen zusammen. Anhand der umfangreichen finnischen Gesundheitsdatenbank lässt sich ermitteln, wie viele der Frauen später an MS erkrankten.

Die Vitamin-D-Spiegel waren sowohl bei den späteren MS-Kranken, als auch bei den gesund gebliebenen Frauen ausgesprochen niedrig. Mehr als der Hälfte in beiden Gruppen wurde ein Vitamin-D-Mangel attestiert, ein weiteres Drittel hatte zu niedrige Werte, nur ein Bruchteil zeigte ausreichend hohe Vitamin-D-Spiegel. Das änderte sich erst ab dem Jahr 2004. Seither wird Schwangeren in Finnland eine Vitamin-D-Supplementierung empfohlen.

Frauen mit zu niedrigen Vitamin-D-Spiegeln erkranken nach diesen Daten bis zu 60 Prozent häufiger an MS als solche mit ausreichend hohen Werten. Auch wenn eine solche Analyse keine Kausalität belegt, sehen die Autoren der Studie in einem Editorial die Zeit gekommen, an eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D zu denken, und zwar vor allem bei Personen, die aufgrund von Faktoren wie Rauchen und Übergewicht oder wegen einer familiären Belastung ein erhöhtes MS-Risiko haben. Die Vitamin-D-Supplementierung sei eine einfache Intervention, die sehr kosteneffektiv ist, könnte sie auch nur einen Bruchteil der MS-Erkrankungen verhindern.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 07.06.2018.

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