Vorhofflimmern nimmt rapide zu

Vorhofflimmern 3

Kardiologen sorgen sich um eine Zunahme der Herz-Kreislauferkrankungen, berichtet die Ärztezeitung. Nach einem starken Rückgang von Todesfällen um fast die Hälfte seit 1990 steige die Zahl seit 2015 wieder an. Der Fortschritt der Medizin bei der Öffnung verstopfter Adern, Herzschrittmachern, implantierbaren Defibrillatoren und künstlichen Herzklappen sei an eine Grenze gelangt. Zudem werde die Bevölkerung immer älter. Jetzt brauche es vor allem bessere Prävention.

Vor allem Vorhofflimmern nimmt rapide zu. Dabei funkt das Herz falsche Signale – die Folge ist plötzliches Herzrasen. Schon jetzt sind zwei Prozent der Menschen zwischen 50 und 60 Jahren von dieser Rhythmusstörung betroffen. Bei den über 75-Jährigen sind es zehn Prozent. Bis 2060 rechnen die Mediziner mit fast einer Verdoppelung der Fälle. Viele haben zwar ein hohes Gesundheitsbewusstsein und es wird weniger geraucht. Dennoch haben immer mehr Menschen Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel und Bluthochdruck.

Das Schlaganfallrisiko steigt

Das plötzliche Herzrasen ist zunächst nicht lebensbedrohlich. Häufig sind die Patienten jedoch in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Vor allem aber steigt das Schlaganfallrisiko. Etwa ein Drittel aller Schlaganfälle geht auf Vorhofflimmern zurück. Vielfach bleibt die Erkrankung unerkannt. Die Rhythmusstörung tritt nur gelegentlich auf – und gerade beim Arztbesuch schlägt das Herz womöglich normal. Hier eröffnen Smartphone-Apps, Cardio-Uhren und mobile EKG-Geräte neue Möglichkeiten.

Medikamente zur Blutverdünnung reduzieren das hohe Schlaganfallrisiko und verlängern das Leben. Mit einem über die Leistenvenen eingeführten Katheter können die falschen Impulse im Herz unterbunden werden.