Wenn die Unschärfe naht

Es beginnt mit 30 und stört spätestens ab 50. Prof. Carsten Meyer sagt, was man gegen Alterssichtigkeit tun kann.

Pallas Sehen Hauptbild

Elastisch muss sie sein, glasklar muss sie sein, schlank muss sie sein. Gemeint ist die Linse im Auge. In jungen Jahren erfüllt sie all diese Vorgaben, fokussiert in Bruchteilen von Sekunden auf das, was an Bildern aus jeder Entfernung geliefert wird. Scharf sehen hängt in erster Linie von ihr ab. Doch mit der Zeit wird sie härter, trüber und dicker. Ihr Schicksal ist vorgegeben, in jedem Fall. Prof. Dr. Carsten Meyer, Mitglied des Chefarzt-Gremiums der Pallas Kliniken: «Schon ab 30 geht’s los. Zuerst wird die Linse unelastischer, lässt sich vom Augenmuskel weniger gut zusammenziehen. Bilder aus kurzer Distanz werden nicht mehr gestochen scharf auf der Netzhaut abgebildet. Ab Mitte 40 stört die zunehmende Unschärfe beim Lesen. Die Arme werden zu kurz, die Schrift zu klein, die Konturen verschwommen. Früher oder später trifft es jeden. Das Schlechte: Kein Training, keine Entspannungsübung, kein Medikament kann Alterssichtigkeit aufhalten oder verhindern. Das Gute: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Sehfehler von aussen zu korrigieren.»

Sehfähigkeit verschlechtert sich alle drei bis fünf Jahre

Warum verändert sich die Linse überhaupt? Prof. Meyer: «Das hat mit dem Älterwerden zu tun. Die Haare werden grau, das Gesicht faltig und die Linse eben unelastisch. Sie ist wie eine Zwiebel aufgebaut und wächst wie ein Baumstamm. Jahrringen gleich kommen immer neue Schalen hinzu. So wird sie dicker und unelastischer, und die Sehfähigkeit verschlechtert sich alle drei bis fünf Jahre um eine halbe Dioptrie. Das tut nicht weh. Der Betroffene merkt nur, dass er immer stärkere Lesebrillen braucht.»

Und wer keine Lesebrille tragen möchte? «Man kann sich auch für Kontaktlinsen entscheiden. Hier würde ich die Monovision vorschlagen. Sie ist eine spannende Art der Sehkorrektur. Das Spezielle daran: Nur ein Auge bekommt eine Linse, die auf Nahsicht eingestellt wird. Das andere Auge sieht weiterhin ohne Korrektur gut in die Ferne. Das Gehirn der meisten Menschen ist nun in der Lage, alles so zu kombinieren, dass in jede Entfernung scharf gesehen wird. Monovision lässt sich auch chirurgisch einrichten. Danach hat man bis 60 oder 65 Ruhe.»

Grauer Star – ab 60 wird Linse trüber

Nicht länger? Prof. Meyer: «Nein, denn ungefähr ab 60 macht sich etwas anderes bemerkbar. Die Linse wird durch Ablagerungen und UV-Strahlung der Sonne trüber und streut das Licht. Man sieht besonders bei Dunkelheit schlechter. Um Lichtquellen herum sehen Betroffene eine Art Hof. Entgegenkommende Autos scheinen zu blenden. Spätestens mit 70 ist das bei den meisten Menschen so.» Die Trübung hat aber noch einen weiteren Grund. «Weil die Linse keine eigenen Blutgefässe hat, muss sie sich durch Diffusion ernähren. Diese Diffusion nimmt im Alter ab. Ausgehend von den ältesten Zellen im Linsenmittelpunkt verändert sich die innere Struktur der Linse. Sie wird undurchsichtig – vergleichbar mit einem schmutzigen Fenster – und irgendwann so hart und trüb wie Bernstein. Grauer Star oder Katarakt nennt sich das.»

Ein Grauer Star lässt sich heute problemlos und schnell operieren. Die trübe Linse wird durch eine kristallklare Kunstlinse ersetzt. Prof. Meyer: «Ich würde mit solch einem Eingriff nicht zu lange warten. Je früher man es angeht, desto mehr hat man davon. Eine ersetzte Linse hält mehrere Jahrzehnte, sicher über 40 Jahre. Ein Eingriff mit 70 deckt also den Rest des Lebens ab. Das ist wichtig, denn wer gut sieht, kann viel besser Unfälle und Stürze verhindern. Sturzfolgen sind im Alter verheerend, führen nicht selten zum frühzeitigen Tod. Meine Botschaft an alle Betroffenen lautet: Lassen Sie Ihre Augen kontrollieren. Dann schauen wir, wie sich Ihre Sehfähigkeit über die Zeit entwickelt und erkennen rasch, ob ein Eingriff und welche Art Eingriff sinnvoll ist. Denken Sie da­ran: Mit einer getrübten Linse sieht man auch Farben nicht mehr richtig. Ich hatte eine Patientin, die nach der Katarakt-Operation die Hände über dem Gesicht zusammenschlug, als sie sah, wie vergilbt ihre Wände zu Hause wirklich waren. Vor dem Eingriff dachte sie, alles sei strahlend weiss. Eine andere merkte nach der Operation, dass die Farben ihrer Bekleidung nicht harmonierten. Mit dem Grauen Star hatte sie es einfach nicht mehr korrekt gesehen.»

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Prof. Carsten Meyer

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 31.03.2016.

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