Weshalb so viele Frauen Pornos schauen

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Immer mehr Frauen schauen Pornos. Und die Zahl steigt weiter, besonders bei den jungen und sehr jungen. Mehr als ein Viertel aller Pornhub-User in der Schweiz wird inzwischen dem weiblichen Geschlecht zugeordnet. In einer Umfrage gaben 63 Prozent der Frauen an, mehrmals pro Woche Pornos zu schauen, 18 Prozent sogar täglich und neun Prozent mehrmals am Tag.

Intim, leidenschaftlich und authentisch

Die meisten Frauen bevorzugen immer noch Filme, die für Männer gemacht sind, zumal der grösste Teil des Female-Friendly-Porn kostenpflichtig ist. Inhaltlich wollen Männer und Frauen von einem Porno das Gleiche. Sie brauchen weder eine sinnige Story noch eine komplexe Handlung. Nur bei der Darstellung scheiden sich die Geister. Frauen mögen es zwar durchaus auch mal hart und pervers, sei es Big Dick, Fesselspiele, Gangbang oder Double Penetration, sie hassen jedoch schmuddelige Darsteller, alberne Dialoge und unechtes Gestöhne. Sie wollen es gerne intim, leidenschaftlich und authentisch, während Männer weibliche Geschlechtsorgane aus allen möglichen Winkeln bevorzugen.

Frauen wurde lange das Gefühl vermittelt, dass es sich nicht gehört, Pornografie zu konsumieren. Obwohl sich das nun langsam ändert, schämen sich noch immer viele und reden nicht darüber, nicht mal mit ihren besten Freundinnen. Die meisten ziehen es vor, sich pornografische Inhalte alleine anzusehen. Die allerwenigsten machen das gemeinsam mit dem Partner.

Dem Alltagsstress entfliehen

Schaut man sich die Gründe für den rasant wachsenden Pornokonsum von Frauen an, fällt auf, dass ein Nutzungsmotiv ganz weit oben steht. Drei von vier Frauen geht es vor allem darum, beim Masturbieren auf dem schnellstmöglichen Weg zum Höhepunkt zu kommen, um dem Alltagsstress für einen ganz kurzen Moment zu entfliehen. Doch nicht nur Stressreduktion sind laut Studien die gewünschten Effekte des Pornokonsums, sondern auch die Suche nach Inspirationen für ihr reales Sexleben. Negative Einflüsse von Pornografie auf ihr Beziehungs- und Sexleben verneinen drei Viertel der Frauen. Allerding stellen knapp 40 Prozent fest, dass sich der Pornokonsum auf Sex, Dating und Beziehung negativ ausgewirkt hat.

Kostenloses Antidepressivum

Pornos für den raschen Höhepunkt in aller Einsamkeit, partner- und seelenlos. Pornos zur Reduktion des allgegenwärtigen, erdrückenden Stresses. Pornos als überall und kostenlos abrufbares Antidepressivum. Das trifft für den männlichen, aber auch genauso für den weiblichen Pornokonsum zu.

Was tut mir wirklich gut

Es geht nicht darum zu moralisieren. Nur um die Frage, ob uns die Millionen von Pornos glücklicher machen und unseren Hunger stillen. Wenn Sie das nächste Mal Lust auf einen Porno haben, warten Sie zwei Minuten und überlegen Sie in dieser Zeit, wie Sie sich fühlen und was Ihnen wirklich guttun würde. Vielleicht ist es ein langer Spaziergang in der erwachenden Natur oder der Besuch einer Yoga-Stunde. Oder dann ein romantisch-leidenschaftlicher Abend mit Ihrem Liebsten. Das sind Höhepunkte, die jeden Porno alt aussehen lassen.