Wenn jemand einer anderen Person ungefragt sein Geschlecht präsentiert und das als sexuell stimulierend empfindet und dazu womöglich noch masturbiert, dann ist das Exhibitionismus. Bei den Tätern handelt es sich fast immer um Männer. Opfer solcher Übergriffe sind meist Frauen und Kinder.
Exhibitionisten haben einen geringen Selbstwert. Durch die Selbstentblössung und den Schock des Gegenübers fühlen sie sich mächtig. Ihre Minderwertigkeitsgefühle können sie damit für einen Augenblick kompensieren. Dass Exhibitionisten sexuell übergriffig im wörtlichen Sinn werden, ist dagegen absolut unüblich.
Darüber, wie man einem Exhibitionisten am besten begegnet, gehen die Meinungen auseinander. Wir haben die möglichen Reaktionen zusammengetragen.
Lachen
Eine hochwirksame Waffe ist das Lachen. Der erhoffte Schock bleibt aus. Die Suche nach Bestätigung läuft ins Leere.
Ignorieren und weitergehen
Den Täter vollkommen ignorieren und einfach weitergehen. Dabei sollte man ihn weder ansprechen noch beschimpfen. Ereignet sich der Vorfall in einer einsamen Gegend, ist es ratsam, sich zielstrebig zu einem belebten Ort zu begeben.
Keine Panik
Ruhe bewahren, auf keinen Fall panisch reagieren. Selbstsicher auftreten, also aufrechte Haltung, Blickkontakt. Zum Täter aber möglichst viel Distanz wahren.
Laut ansprechen
Nähert sich der Täter, ihn laut und mit kurzen Sätzen ansprechen: Kommen Sie nicht näher! Fassen Sie mich nicht an!
Um Hilfe bitten
Sind andere Leute vor Ort, diese um Hilfe bitten und ganz konkret ansprechen: Sie in der roten Jacke, helfen Sie mir, ich werde belästigt!
Täter anschreien und sich wehren
Kommt es zum direkten Kontakt mit dem Täter, ihn anschreien und sich wehren. Dabei geht es nicht darum, ihn zu Boden zu bringen, sondern um sich die Möglichkeit zur Flucht zu verschaffen.
Polizei alarmieren
Die Polizei alarmieren, dabei aber zügig weggehen. Sich möglichst genau die Merkmale des Täters einprägen.
Foto machen
Den Mann mit dem Handy oder dem Smartphone fotografieren, aber nur aus einer sicheren Distanz. Sich danach möglichst rasch entfernen. Das Foto der Polizei übergeben, es auf keinen Fall aber im Internet oder sonstwie verbreiten.