Umdenken beim Kalzium. Zusatzpräparate sind nicht nur unnötig, sondern erhöhen das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko. Kalzium ist wichtig für Knochen, Zähne, Muskeln und Nervensystem. Das wissen wir. Kalziumpräparate hatten deshalb jahrelang Hochkonjunktur. Doch jetzt ist fertig lustig. Je mehr, umso besser: Das gilt für Kalzium definitiv nicht mehr. Zu viel Kalzium schadet mehr als es nützt. Das zeigen nun grosse, verlässliche Studien. 36’000 Frauen erhielten gegen Osteoporose Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium. Die Rate an Herzinfarkten und Schlaganfällen mit einem Gramm Kalzium pro Tag war um bis zu 22 Prozent erhöht.
Eine weitere grosse Studie mit Daten, die bei beinahe 400’000 Teilnehmern über 12 Jahre erhoben wurden, liefert weitere stichhaltige Beweise. Auch hier war die Rate an Herzkreislauf-Todesfällen um 20 Prozent höher als bei Menschen ohne zusätzliche Kalzium-Einnahme. Dabei zeigte sich, dass schon ab einer Dosis von täglich 400 Milligramm zusätzlichem Kalzium die Herzinfarktgefahr steigt.
Ganz anders ist die Situation bei der Kalzium-Einnahme aus der Nahrung. Hier gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Menge Kalzium und Herzkreislauftodesfällen. Auch bei hohem Konsum kalziumreicher Lebensmittel ist die Herzinfarktrate damit nicht erhöht.
Fazit: Eine kalziumreiche Ernährung genügt vollauf. Nahrungsergänzungsprodukte mit Kalzium sind nicht nur unnötig, sondern sogar gesundheitsgefährdend.
