Zweifeln ist gesund

Wir sind ein Volk von Besserwissern. Dabei ist der Zweifel die Mutter aller Erkenntnis und des Glücks. Ein Plädoyer für mehr Fragen und weniger vorschnelle Antworten.

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Bild: AdobeStock, Urheber: 143855411

Zweifeln hat keinen guten Ruf. Selbstzweifel zu haben gilt als ein Zeichen der Schwäche. Ist dem wirklich so? Sind Menschen, die immer und überall auf alles eine Antwort haben, wirklich so klug, wie es den Anschein macht? Sind Sie sympathisch? Sind Sie empathisch? Oder lassen Sie ihren Mitmenschen und ihren Meinungen keinen Raum?

Zeichen von Stärke und Menschlichkeit

Zweifel zu haben, an der Welt und an sich selbst, ist ein Zeichen von Stärke und Menschlichkeit. Zweifeln macht demütig. Wer zweifelt, ist offen für neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Wer zweifelt, stellt sich selber in Frage und steht zu seiner Verletzlichkeit. Dort, wo Zweifel erlaubt sind, wird Altes in Frage gestellt und Neues entsteht. Wo der Zweifel ist, da ist das Leben, da ist Offenheit, da ist Wärme.

Es tut gut, der allgegenwärtigen Wut, dem täglichen Hass, der Besserwisserei, die uns überall und bei jeder Gelegenheit begegnet, etwas entgegenzusetzen. Der Zweifel ist ein gutes Rezept dazu. Nur wenn wir nichts tun, ist es zum Verzweifeln.

Fünf Gründe, weshalb zweifeln gut tut

  1. Wer zweifelt, stellt sich und scheinbare Tatsachen in Frage und entdeckt so Neues.
  2. Wer zweifelt, ist lernfähiger und klüger.
  3. Wer zweifelt, ist offener und interessierter an anderen Meinungen.
  4. Wer zweifelt, ist verletzlicher und damit menschlicher.
  5. Wer zweifelt, ist achtsamer und feinfühliger, auch gegenüber sich selbst.
Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 23.01.2020.

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