Eisenmangel wird häufig verkannt

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Frauen sind besonders stark von Eisenmangel betroffen. Frühe und verstärkte Regelblutungen erhöhen das Risiko. Besonders hoch ist der Eisenbedarf in der Schwangerschaft. Selbst bei optimaler Ernährung kommt es während der Schwangerschaft oft zu einer negativen Eisenbilanz. Auch Frauen in und nach den Wechseljahren leiden häufig an Eisenmangel. Oft haben sie vor der Menopause starke Blutungen, die mit einem hohen Eisenverlust einhergehen. Die Symptome des Eisenmangels ähneln stark den Wechseljahrbeschwerden und werden häufig verkannt.

Nicht nur Frauen, sondern auch Kinder, Jugendliche und Sportler können einen Eisenmangel haben. Eisen ist unerlässlich für den Energiestoffwechsel der Nervenzellen, für die Produktion von Botenstoffen, die Nervenschaltstellen und die Nervenumhüllungen. Andauernder Eisenmangel bei Kindern und Jugendlichen kann deshalb Langzeitstörungen in der motorischen, kognitiven und sozioemotionalen Entwicklung zur Folge haben, wie geschwächte Nervengeschwindigkeit, verminderte geistige Leistungsfähigkeit, Defizite in Aufmerksamkeit und Gedächtnis sowie Verhaltensauffälligkeiten wie gestörtes Beziehungsverhalten oder Wesensveränderung, die sich bis ins Erwachsenenalter zeigen können.

Frauen und Vegetarier haben ein erhöhtes Risiko

Eisenmangel in Wachstumsphasen sollte man deshalb unter allen Umständen vermeiden. Dies umso mehr, als es unter Jugendlichen einen risikobehafteten Megatrend gibt. Lebensmittel tierischer Herkunft, speziell Fleisch, haben in weiten Kreisen einen schlechten Ruf. Bei Mädchen zwischen 15 und 18 Jahren beläuft sich der Anteil der Fleischverachter auf einen Drittel. Stark im Trend sind die Teilzeitvegetarier. 40 Prozent geben an, regelmässig bewusst kein Fleisch zu essen. Vegetarier haben generell ein erhöhtes Risiko für Eisenmangel, weil das sehr gut resorbierbare tierische Eisen durch den Verzicht auf Fleisch in ihrer Ernährung nicht vorkommt. Zudem kann sich das häufig als Proteinquelle verwendete Sojaeiweiss negativ auf die Eisenresorption auswirken.

Sportler essen vor allem kohlenhydratreich, daher fehlen ihnen oft die Eisenquellen. Zudem haben sie einen erhöhten Eisenverbrauch, insbesondere Mittel- und Langstreckenläufer, aber auch viele Fussballer und Skifahrer. Blutverluste über den Magen-Darm-Trakt ereignen sich nicht nur unter Wettkampfbedingungen, sondern auch während intensiver Trainingseinheiten. Kommt dazu, dass sich immer mehr Sportler vorwiegend vegetarisch ernähren.

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Schwerwiegende Folgen

Eisenmangel im Alter kann schwerwiegende Folgen haben. Auch bei unauffälligen Hämoglobin-Werten verschlechtern sich Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Stimmung, Antrieb und Wachheit. Mangelnde Koordination und Muskelkraft führen zu erhöhter Sturzgefahr, zum Verlust der Selbständigkeit und zu Gebrechlichkeit bis hin zu einem erhöhten Demenz- und Sterberisiko, alles Veränderungen, die man gewöhnlich nur dem Alter zuschreibt. Viele ältere Menschen ernähren sich sehr unausgewogen. Stellen sich Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken ein, was sich vor allem beim Verzehr von Fleisch negativ auswirkt, sind Eisendefizite unvermeidlich. Beklagt sich ein Mensch im Alter über Müdigkeit und Nachlassen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, muss man das genauso ernst nehmen wie bei Kindern, Jugendlichen und erwerbstätigen Personen.

Sinnvolle Nahrungsergänzung

Wichtig ist eine ausreichende Zufuhr, damit es gar nicht zu einem Eisenmangelsyndrom oder einer Eisenmangelanämie kommt. Eine Möglichkeit ist eine ausgewogene Ernährung. Oft reicht diese aber nicht aus. Deshalb empfiehlt sich eine Nahrungsergänzung. Das gilt insbesondere für Risikopatienten wie Frauen, Veganer und Vegetarier, Kinder, Jugendliche, Sportler und ältere Menschen.