Lymphome wachsen oft lange unbemerkt

Bild Adobe Stock |Schilddrüse neu|Lohri|Zenz

Unter Lymphom versteht man einen vergrösserten Lymphknoten. Bösartige Erkrankungen des Lymphsystems werden als maligne Lymphome bezeichnet. Im Volksmund spricht man auch von Lymphdrüsenkrebs. Da sich in vielen Regionen des menschlichen Körpers lymphatisches Gewebe befindet, können maligne Lymphome auch Organe wie die Haut, den Magen, den Darm oder das Gehirn betreffen.

Mehr als 80 verschiedene Lymphom-Typen

In der Schweiz erkranken jährlich mehr als 1700 Menschen neu an einem Lymphom. 90 Prozent der Lymphome gehören zur Gruppe der B-Zell-Lymphome, 10 Prozent sind T-Zell-Lymphome. Im Körper sind Milliarden solcher T- und B-Zellen vorhanden. Sie schützen und überwachen den Körper, müssen aber dauernd erneuert werden. Die Zellvermehrung erfolgt nach einem genau vorgeschriebenen Muster. Welche Zellen sich wann teilen dürfen, wird streng kontrolliert. Ist dieses Programm gestört, kann es geschehen, dass sich die Immunzellen unkontrolliert vermehren.

Fehldiagnose Grippe oder Erkältung

Das häufigste Anzeichen eines Lymphoms sind Lymphknotenschwellungen am Nacken, Hals, in der Achselhöhle oder in der Leiste. Oft, vor allem in den frühen Stadien der Erkrankung, sind die Schwellungen beschwerde- und schmerzfrei. Lymphome wachsen oft längere Zeit unbemerkt. Wenn erste Beschwerden auftreten, lassen diese meist nicht direkt auf ein Lymphom schliessen. Oft werden die Anzeichen und Symptome von Lymphomen fälschlicherweise als Grippe, Erkältung oder einfache Müdigkeit eingestuft, was eine Diagnose verzögern kann. Eine Erkältung oder ein Infekt können zwar Anzeichen eines Lymphoms sein, aber natürlich steckt nicht hinter jeder Erkältung ein Lymphom. Im Zweifelsfall sollten geschwollene Lymphknoten einer Ärztin oder einem Arzt gezeigt werden.

Mögliche Symptome:

  • Infektanfälligkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Meistens schmerzlose Schwellungen am Hals, in der Achselhöhle oder in der Leistengegend.
  • Unerklärliches Fieber, speziell in der Nacht
  • Extremes Schwitzen, speziell in der Nacht (mehrmaliges Pyjamawechseln)
  • Schmerzen im Bauchbereich
  • Hartnäckiges Jucken, jedoch keine Allergie oder Neurodermitis
  • Hartnäckiger Husten oder Atemlosigkeit
  • Unerklärliche Müdigkeit oder Fatigue

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Lymphome zu behandeln. Die Therapie wird auf den jeweiligen Lymphom-Typ abgestimmt. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Chemotherapie und Immuntherapie mit monoklonalen Antikörperm, allein oder in Kombination, Strahlentherapie, Stammzell-Transplantation und die Strategie ‚Watch and Wait’ – Beobachten und Abwarten. Die Aussicht auf neue Therapien gibt Hoffnung, dass in nicht allzu ferner Zukunft noch mehr Patienten mit Lymphomen auch in fortgeschrittenem Stadium geheilt werden können.

Kontakt

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