Basta Pasta

Pasta eyepin

Wir sind ein Teigwarenland. Nach Italien verzeichnet die Schweiz den zweithöchsten Pro-Kopf-Konsum in Europa. Ist das gesund? Nudeln stehen oft in der Kritik, ungesund oder sogar ein Dickmacher zu sein. Ist das wahr, oder handelt es sich nur um ein Vorurteil? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Stärkehaltige Nahrungsmittel wie Teigwaren, Reis, Brot oder Kartoffeln sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Ernährung. Doch wir essen im Allgemeinen zu viel davon, mehr, als wir im Alltag verbrennen können. Kann der Körper den Zucker, der durch die Aufspaltung im Darm entsteht, nicht verwerten, weil jemand zu viel stärkehaltige Produkte zu sich nimmt oder sich zu wenig bewegt, wird der Zucker in Fett umgewandelt und landet direkt am Bauch und an den Hüften.

Das Mass ist entscheidend

Namhafte Ernährungswissenschaftler kritisieren vehement, dass die meisten Ernährungsempfehlungen viel zu hohe Mengen Kohlenhydrate propagieren und so Übergewicht Vorschub leisten. Die offizielle Empfehlung, 60 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs mit Kohlenhydraten zu decken, sei falsch. Lange sei nur das Fett verteufelt worden, dabei sind zu viele Kohlenhydrate genauso ungesund. Ein Freipass für Kohlenhydrate gibt es demnach nicht. Im Gegenteil. Es wird immer klarer, dass ein zu hoher Kohlenhydratkonsum sehr nachteilig für den Stoffwechsel und die Blutgefässe ist. Denn je häufiger und anhaltender der Anstieg des Blutzuckers ist, umso grösser sind die negativen Folgen. Die Senkung des Blutzuckers nach einer Mahlzeit auf seinen ursprünglichen wert dauert zwischen einer und fünf Stunden. Je grösser die Menge Kohlenhydrate und je später im Tagesverlauf sie eingenommen werden, umso länger dauert die Normalisierung des Blutzuckerspiegels. Und selbst wenn der Blutzucker jedes Mal normalisiert werden kann, bergen ständig wiederkehrende Blutzuckerspitzen trotzdem eine Gefahr. Mit jedem Anstieg wird nämlich ein kleiner Schaden in der Wand der Blutgefässe verursacht.

Als Beilage und nicht zu jeder Hauptmahlzeit

Für Menschen, die sich kaum bewegen, sind die 60 Prozent deshalb jenseits von Gut und Böse. Damit wird ein Risiko, von diversen Erkrankungen heimgesucht zu werden, förmlich heraufbeschworen. Wenn wir auf 40 Prozent herunterkommen, würden wir gesundheitlich erheblich profitieren. Und nun kommt das Wichtigste: Stärkehaltige Nahrungsmittel wie Pasta, Kartoffeln oder Reis sollte man als Beilagen betrachten und nicht in jede Hauptmahlzeit einplanen.

Es mag Sie beruhigen, dass der Mensch selbst eine völlig kohlenhydratfreie Ernährung problemlos vertragen könnte, auch wenn wir diese natürlich nicht propagieren. Fehlen Kohlenhydrate in der Ernährung, baut sich der Körper eine Art Ersatz-Zucker. Langzeitstudien an Kindern und Erwachsenen mit der sehr kohlenhydratreduzierten ketogenen Diät haben die gesundheitliche Unbedenklichkeit bewiesen. Eine eigenständige Erkrankung des Menschen durch das Fehlen von Kohlenhydraten ist unbekannt.

So geht’s:

  •  Es gibt keine guten und bösen Nahrungsmittel, auf die Menge kommt es an.
  •  Zu viel ist zu viel. Das gilt für die heutigen Empfehlungen zur Kohlenhydratzufuhr und zum Pasta-Konsum.
  •  Etwas mehr Eiweiss, und viel mehr Nahrungsmittel mit einer niedrigen Energiedichte. Also Nahrungsmittel, die möglichst viel Fasern und Waser enthalten: Alle Arten von Gemüse, Salat und Früchte.
  • Wollen Sie im Schlaf schlank und nicht dick werden, achten Sie auf ein Nachtessen mit viel Gemüse und wenig Stärke und verzichten Sie grundsätzlich auf Fertigprodukte.
  • Wenn Pasta, dann am besten aus Hartweizengries oder Vollkorn, die einen höheren Ballaststoffanteil haben, langsamer verdaut werden und länger sättigen.
  • Entdecken Sie alte Getreidesorten, zum Beispiel den Ur-Dinkel, Amaranth oder Quinoa oder Emmer.
  • Vorsicht bei der Wahl der Sosse. Unbedenklich sind leichte, selbst gemachte Tomaten- oder andere Gemüse-Saussen mit frischen Zutaten

Fazit:

Es gibt nichts Feineres als eine gute Pasta. Aber in Massen und schon gar nicht mit fettigen Zutaten. Das heisst, die Pasta soll nur eine Beilage sein und nicht Hauptbestandteil auf dem Teller, und nicht zu jedem Essen. Wer das beherzigt, wird viel leichter abnehmen.