Vegan, vegetarisch oder mit Fleisch, die beste Ernährungsform ist ein Zankapfel. In einem Punkt sich aber alle einig: Pflanzen können einen bestimmten Stoff, den jeder Mensch braucht, nicht liefern. Vitamin B12 ist sehr wichtig, aber ausschliesslich in tierischen Eiweissquellen enthalten. Ein Mangel trifft trotzdem häufig auch Fleischliebhaber.
Baustein für Nerven, Blut, Erbgut
Es ist das grösste Vitamin im Körper und essenziell für jede Zelle. Das Ende des Dünndarms bindet den Stoff aus der Nahrung, worauf Proteine das Vitamin im ganzen Organismus verteilen. Dort spielt es eine entscheidende Rolle in der Erhaltung des Nervensystems, bei der Produktion von roten Blutzellen und beim Kopieren der DNA.
Risiko einer Demenz
Ein Vitamin-B12-Mangel entsteht in der Regel erst nach Jahren ungenügender Zufuhr oder Aufnahme des Vitamins. Er kann sich in einer Blutarmut und in neurologischen Symptomen äussern, die teilweise unwiderruflich sind. Im schlimmsten Fall hat ein Defizit sogar Psychosen und Demenz zur Folge.
Der Einfluss von Alter und Ernährung
Veganer und Vegetarier haben das grösste Risiko, unterversorgt zu sein. Mit zunehmendem Alter nimmt der Dünndarm weniger Vitamin B12 auf, weshalb ältere Menschen viel häufiger an einem Mangel leiden. Die Universität Oxford fand bei 40 Prozent der über 65-Jährigen in Finnland entweder einen grenzwertigen oder mangelhaften B12-Spiegel. Hoher Alkoholkonsum und gewisse Medikamente wie zum Beispiel Metformin, das viele Diabetiker nehmen, haben den gleichen negativen Effekt.
Für Risikogruppen und Menschen lohnt sich ein Nahrungsergänzungsmittel oder ein Check beim Arzt.
Das sind die Anzeichen für einen Vitamin-B12-Mangel:
1. Der Migros-Sack ist schwer wie Blei
Liefern die roten Blutzellen nicht ausreichend Sauerstoff, fühlen sich die Muskeln an wie Brei. Ein Vitamin-B12-Mangel verursacht Schwäche und Trägheit.
2. Die Haut ist blass wie bei einem Geist
Weniger rote Blutzellen machen anämisch. Ausserdem ziehen sich die Sauerstofflieferanten ins Körperinnere zu den lebenswichtigen Organen zurück.
3. Die Schlüssel landen im Kühlschrank
Das Gedächtnis gleicht einem Sieb. Vitamin-B12-Mangel beeinträchtigt die Hirnleistung und ruft Symptome hervor, die an Demenz erinnern.
4. Am Nachmittag am liebsten ins Bett
Selbst mit acht Stunden Schlaf fällt es schwer, den ganzen Tag wach zu bleiben. Bleierne Müdigkeit überwältigt den Willen und zwingt einen, auf der Stelle zu dösen.
5. Die Zunge ist voller Spalten
Durch Vitamin-B12-Mangel kann die Zunge einen Teil ihrer Geschmacksknospen verlieren und horizontal mehrfach reissen. Deshalb schwillt sie leicht an und schmerzt.
Es ist kein Zufall, dass die B12-Symptome an Eisen- und Folsäuremangel erinnern. Oft treten die Defizite auch kombiniert auf. Alle drei Vitalstoffe sind wichtig für eine ausreichende Anzahl roter Blutkörperchen, und sie stammen teilweise aus ähnlichen Quellen. Aufgrund dieser Ähnlichkeiten werden Diagnosen regelmässig falsch gestellt, was besonders heikel ist, wenn dabei ein Vitamin-B12-Mangel unentdeckt bleibt.