Die versteckte Depression

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Ein Viertel der Patienten mit erheblichem Übergewicht haben psychische Belastungen wie Depressionen, Angstzustände oder eine Essstörung. Dabei stellt sich die Frage: Was ist das Huhn und was das Ei? Wird ein Mensch übergewichtig, weil er depressiv ist, oder führt Übergewicht über kurz oder lang zu einer depressiven Stimmung?

Tatsache ist: Übergewicht, Depressionen und Ängste sind eng miteinander verbunden. Was zuerst da war, ist letztlich nicht relevant. Wichtig ist einzig, den Teufelskreis von Schuldgefühlen, Scham, Vernachlässigung und ungesundem Ess- und Bewegungsverhalten zu durchbrechen. Doch was ist zu tun, wenn das Selbstwertgefühl so am Boden liegt, dass sich die Betroffenen nicht in der Lage fühlen, etwas in ihrem Leben zu verändern?

So geht’s:

  • Machen Sie keine der üblichen Diäten. Nach kurzer Zeit kommen die Pfunde und die depressiven Symptome wieder zurück. Das zeigen sämtliche Studien.
  • Schritt Nummer 1 besteht darin anzuerkennen, dass Sie sich in einem Teufelskreis befinden.
  • Schritt Nummer 2 ist die Erkenntnis, dass nur Sie es in der Hand haben, diesen Teufelskreis aufzubrechen.
  • Schritt Nummer 3 erfordert von Ihnen den Entschluss, etwas in Ihrem Leben zu verändern, sei es auch noch so winzige Dinge.
  • Schritt Nummer 4 gelingt, wenn Sie möglichst trickreich vorgehen. Wo ist der Teufelskreis am schwächsten? Wo gelingt es am leichtesten, festgefahrene Denk- und Verhaltensmuster zu knacken?
  • Was haben Sie in der Kindheit oder in Ihrer Jugend gern gemacht? Gibt es Sportarten oder Freizeitbeschäftigungen, die Sie gerne wieder ausüben würden?
  • Schauen Sie alte Fotos an. Erinnern Sie sich an gute Tage. Was hat Ihnen damals die seelische Nahrung gegeben?
  • Überlegen Sie sich, wo Sie heute wieder anknüpfen können. Gibt es die Freunde von damals noch? Können Sie die Tätigkeiten von früher in irgendeiner Form wieder aufnehmen?
  • Besuchen Sie die Orte, die Ihnen in guter Erinnerung sind. Spüren Sie die Energie von damals wieder.
  • Machen Sie kleinste Schritte der Veränderung, auch wenn es Ihnen schwer fällt, daran zu glauben, dass es hilft.
  • Am einfachsten ist es, die ersten kleinen Schritte rigoros in den Tagesablauf einzuplanen. Es genügt schon, am Anfang bloss eine Tram- oder Busstation früher auszusteigen und ein paar Hundert Meter zu Fuss zu gehen.
  • Das Essverhalten kann man am einfachsten verändern, indem man ungesunde Nahrungsmittel gar nicht mehr einkauft. Was man nicht hat, kann man auch nicht essen.
  • Gewöhnen Sie sich an, jeden Tag an sich selber Smilies zu verteilen, für jeden kleinen Fortschritt.

Fazit:

Übergewicht macht viele Menschen depressiv. Und viele Menschen behandeln ihre Depression mit Essen. Beides verstärkt sich gegenseitig, bis es aus dem Teufelskreis kaum mehr ein Entrinnen gibt. Helfen können ein paar Tricks. In schweren Fällen braucht es professionelle Hilfe.