Die Snackfalle

Berliner 2

Funktioniert unser Ernährungsprogramm auch, wenn man voll berufstätig und womöglich noch alleinstehend ist, kaum Zeit zum Essen und zum Kochen hat und spätabends hungrig nach Hause kommt? Was ist, wenn man den Tag nicht so gestalten kann, wie man das am liebsten möchte? Wenn täglich Frisches einkaufen nicht möglich ist? Am Morgen früh aufstehen und ohne Frühstück aus dem Haus, im Betrieb zum Znüni irgendein Brötli, am ehesten aus Weissmehl, in der kurzen Mittagspause eines dieser fettigen Menus in der Kantine, abends nach der Arbeit direkt in den Weiterbildungskurs, unterwegs am Bahnhof ein Bretzel und ein Getränk, später etwas Ungesundes aus dem Automaten, Kaffee, etwas Süsses, nach 22 Uhr erschöpft zu Hause, nochmals kurz in den Kühlschrank schauen … Kurz: Sehr lange Tage, immer auswärts essen und fast immer nur Snacks.

Gelegenheiten zur Veränderung sehen und nutzen

Auch als voll berufstätige Person kann man sich gesund ernähren. Ich bin das beste Beispiel dafür. Auch ich gehe morgens um 6.00 Uhr aus dem Haus und kann über Mittag nicht nach Hause. Es ist allein eine Sache des Kopfes, sich nicht mehr länger als Opfer von widrigen Umständen zu sehen und sich nicht einfach treiben zu lassen. Man muss die unzähligen Gelegenheiten zur Veränderung nur sehen wollen und sie nutzen. Das beginnt schon damit, dass man nicht alles machen muss, was man machen könnte. Machen Sie sich mal in Ruhe darüber Gedanken, was Sie wirklich wollen und was Sie getrost auf der Seite lassen können. Schauen Sie nicht immer nach links und nach rechts, was andere machen, sondern achten Sie auf sich selbst und tun Sie das, was Ihnen gut tut! Lernen Sie geduldig zu sein, ändern Sie eines nach dem anderen. Sie können nicht in einer Woche Ihren gesamten Alltag auf den Kopf stellen.

Frühstück ist ein Muss

Machen wir nun ein paar konkrete Vorschläge. Am Morgen nur 20 Minuten früher aufstehen und in aller Ruhe frühstücken, ist ein Muss! Das geht problemlos. Man muss nur wollen und genügend geschlafen haben. Ich gehe nie ohne Frühstück aus dem Haus. Mein Frühstück aus Halbfettquark, Dinkelflocken, Früchten und Beeren sättigt mich den ganzen Vormittag. Tagsüber trinke ich dann sehr viel Wasser, Tee oder Bouillon. Isst man kein Frühstück, tappt man am Vormittag sehr rasch in die Snackfalle mit Weissbrot oder Süssem.

Mittagspause in der freien Natur

In der Mittagspause rasch etwas Ungesundes zu essen ist das Schlimmste, was man dem Körper antun kann. Meine Mittagspause nutze ich in der freien Natur. So kann der Kopf auslüften. Ich nehme Wasser und etwas Obst mit. Ist es mal richtig Hudelwetter oder sehr kalt, gönne ich mir in einem Restaurant eine heisse Bouillon mit Einlage oder einen kleinen Salat. Meistens habe ich aber keinen Hunger über Mittag und muss mich so überhaupt nicht mehr dem Stress in einem Restaurant oder einer Kantine aussetzen.

Wenn man nach der Arbeit gar keine Zeit für ein geregeltes Abendessen hat, sondern sofort an einen Kurs muss, nimmt man sich in einer Wärmeflasche eine heisse Bouillon mit, dazu ein Rüebli, eine Portion Hüttenkäse oder eine Frucht. Wichtig ist etwas Eiweisshaltiges, das nicht müde macht und lang sättigt. Wenn es nach dem Kurs nicht zu spät ist, kann man zu Hause problemlos noch mal etwas essen, das vor allem Eiweiss und möglichst wenig Kohlenhydrate enthält.

Fernseher abschalten

Den Fernseher schalte ich am Abend kaum noch an. Viel lieber gehe ich draussen nochmals eine Runde laufen oder aufs Minitrampolin oder ich geniesse den Abend einfach richtig entspannt. Wichtig ist, dass sämtliche Umstellungen – sei es der Ernährung oder Bewegung – Freude bereiten und nicht Verzicht.

So geht’s:

  • Wer seine Ernährung nicht plant, tappt in die Snackfalle
  • Essen Sie ein eiweiss- und nahrungsfaserreiches Frühstück
  • Hände weg von Automaten
  • Brötli, Silserli und Bretzel sind keine tauglichen Mahlzeiten
  • Die meisten Drinks bombardieren Sie mit Kalorien
  • Ständige Zwischenmahlzeiten verunmöglichen jede Fettverbrennung
  • Wer sagt, dass man über Mittag in die Kantine oder ins Restaurant muss?
  • Auch eine schnelle Zwischenverpflegung von einer Imbissbude ist Gift für die Linie
  • Wer sich über Mittag bewegt, wird immun gegen Snacks
  • Eine kalorienarme Kleinigkeit über Mittag ist für die meisten Menschen genug
  • Am Abend auf keinen Fall kohlenhydrat- und fettreich essen
  • Spätheimkehrer sollten sich nicht durch einen vollen Kühlschrank in Versuchung bringen.

Fazit:

Die an jeder Ecke verfügbaren Snacks und Zwischenverpflegungen sind einer der Hauptgründe für Übergewicht. Wer sie aus seinem Alltag verbannt, hat die schlanke Linie schon fast auf sicher.