Macht Ginseng potent?

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Südkorea hat die tiefste Geburtenrate der Welt. Eine Frau hatte dort 2018 im Schnitt weniger als ein Kind. Um diesen Trend umzukehren, könnten sich die Männer buchstäblich der eigenen Wurzeln besinnen. Ginseng, eine ostasiatische Wurzel, wird in der traditionellen südkoreanischen Küche auch zur Verbesserung der Potenz aufgetischt.

Bessere Blutversorgung des Schwellkörpers

Es gibt kaum ein vergleichbares natürliches Aphrodisiakum. Das beginnt beim Preis. Ein Stück Ginseng kostet schnell über hundert Franken, weil wilde Pflanzen fast ausgestorben sind und sie sehr langsam wachsen. Ausserdem hält sich der Ruf von Ginseng seit Jahrhunderten. In Europa wurde er in der Hoffnung auf blaublütigen Nachwuchs bereits dem französischen Sonnenkönig serviert.

Neuere Studien zeigen, dass Ginseng tatsächlich wirkt. In der Pflanze sind Ginsenoside enthalten. Das sind Stoffe, die helfen, die Blutgefässe im Schwellkörper zu entspannen, was die Blutversorgung des Penis verbessert. Zudem stellten Wissenschaftler fest, dass Ginseng die Spermienproduktion fördert und die Wurzel deshalb ein nützliches Mittel gegen Unfruchtbarkeit ist.

Die altertümliche Mannesschwäche

Es gibt jedoch Zweifel, ob die Wirkung von Ginseng in der Behandlung ausschlaggebend sein kann. Gut möglich, dass die Wurzel nicht so stark wirkt, wie ihr Ruf vermuten lässt. Sowieso kann Ginseng die grundsätzlichen Ursachen von Impotenz nicht wundersam heilen. Alkohol, Rauchen und Zucker, also die üblichen Verdächtigen, führen zu Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welche wiederum typische Gründe für Impotenz sind.

Neben körperlichen gibt es auch psychische Ursachen. Im Wörterbuch ist “Mannesschwäche” gleichbedeutend mit “Impotenz”. Das zeigt, wie die Vorstellung von Männlichkeit an die Fähigkeit, ihn hochzukriegen, geknüpft ist. Wenn der Penis versagt, wird das männliche Selbstverständnis erschüttert. So altertümlich das Bild scheint, ist es für viele Männer nach wie vor gültig. Impotenz führt oft in einen psychischen Teufelskreis, der Betroffene schwer belastet. Auch diese Ursache kann eine Wurzel nicht lösen.

Männer stellen sich ihrer Angst

Ginseng allein reicht also kaum, um eine Erektion zu bekommen, wenn man will. Entscheidend ist, Alltagsgewohnheiten anzupassen und vor allem die mentale Blockade zu überwinden. Männlich ist, wer den Mut aufbringt, sich den Versagensängsten und Hemmungen zu stellen, die machen, dass das beste Stück im dümmsten Moment erschlafft.