Silikonbrüste wirken billig und obszön

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Tausende Frauen lassen sich jedes Jahr ihre Brüste vergrössern. Viele sind noch nicht mal zwanzig Jahre alt. Dabei haben die meisten von ihnen keine Ahnung, auf was sie sich einlassen. Über Risiken und Langzeitfolgen von Silikonbrüsten werden sie kaum aufgeklärt. Im Gegenteil. Schönheitschirurgen machen aggressiv Werbung für den kostspieligen und folgenschweren Eingriff.

Stars wie Victoria Beckham bereuen inzwischen ihre Brustvergrösserung und liessen ihre Brüste wieder verkleinern. Ihr Rat in der „Vogue“: „Pfusche nicht an Deinen Brüsten herum! Feiere einfach, was du hast.“ Das Schweizer Fitnessmodel Anja Zeidler sprach von einem Fehlentscheid, ihren Busen vergrössern zu lassen: „Ich wurde kein bisschen glücklicher.“

Auch die ehemalige Porno-Queen Jenna Jameson fühlte sich mit ihrer künstlichen Oberweite nicht mehr wohl. Nach der Entfernung ihrer Silikonbrüste fühle sie sich endlich wieder ganz sich selbst. Als sie zum ersten Mal ihre neue, alte Brust sah, weinte sie vor Glück.

Zurück auf Normalmass

Auch in Hollywood, wo lang das Motto „Je voller, desto toller“ galt, schrumpfen viele Stars und Sternchen wieder auf Normalmass zurück. Nicht zuletzt, weil Schauspielerinnen wie Keira Knightley oder Kate Beckinsale zeigen, wie schön kleine, natürliche Brüste sein können.

Viele Vorreiterinnen des XXL-Busens sind karrieremässig auf dem Abstellgleis gelandet oder tingeln durch drittklassige Shows. Eine üppige, künstliche Oberweite ist heute fast nur noch im horizontalen Gewerbe gefragt.

Lebenslängliche Haltbarkeit ist eine Illusion

„Jedes dritte Brustimplantat muss raus!“ Damit machte der Tagesanzeiger landesweit Schlagzeilen. Implantate können reissen oder auslaufen. Viele Frauen haben Schmerzen, und ein grosser Prozentsatz muss später erneut operiert werden, auch mit den neusten Produkten. Lebenslängliche Haltbarkeit, wie sie die Hersteller versprechen, ist eine Illusion. Wenn eine Frau mit Implantaten nie Probleme haben will, sollte man keine einsetzen lassen, sagen Schönheitschirurgen hinter vorgehaltener Hand.

Eine der häufigsten Komplikationen ist die Kapselfibrose. Dabei versucht der Körper das Implantat abzustossen und bildet Narbengewebe, das sich verhärten und sehr schmerzhaft sein kann. Auch optisch kann das zum Problem werden, da das Implantat vom Bindegewebe zu einer harten Kugel zusammengepresst wird. Bei vier bis acht Prozent der Frauen mit Silikonimplantaten kommt es zur Kapselfibrose, oft schon im ersten Jahr nach der Brustvergrösserung, oder auch erst nach Jahren.

Es gibt kein ideales Implantat

Das ideale Implantat gibt es nicht. Keines passt sich langfristig an den natürlichen Alterungsprozess des Körpers an. Eine Frau, die mit 40 ein Implantat bekommt, braucht spätestens mit 60 Jahren einen Austausch.

Zunehmend tauchen auch Berichte auf über eine „Silicone Implantat Illness“. Die Betroffenen leiden unter einer Vielzahl von unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Muskel- und Gliederschmerzen, schneller Alterung, Haarausfall und psychischen Veränderungen. Weltweit schliessen sich Frauen zusammen und kämpfen für die Anerkennung ihrer Krankheit.