Rückzug tut der Seele gut. Dunkelheit erleichtert die Besinnung. Doch zu viel davon kann aufs Gemüt schlagen. Depressive Verstimmungen haben an kurzen Tagen Hochsaison. Sonnenarmut verstärkt den Effekt. Komplementärtherapeutin Ursula Wenk kennt das Phänomen. «Zu mir kommen nicht nur Frauen in den Wechseljahren. Männer und Frauen jeden Alters kennen Stimmungsschwankungen und psychische Niedergeschlagenheit. Sie suchen etwas, das hilft, den Herbst- und Winter-Blues sanft und ohne Gefahr einer Abhängigkeit zu überbrücken.»
Ursula Wenk empfiehlt, sich von Experten in Apotheke und Drogerie beraten zu lassen. «Je nach bestehender Medikation und allgemeiner Verfassung kommt das eine oder andere Mittel in Frage.» Hier sind ihre zwölf Favoriten, mit denen man gut in den nächsten Frühling kommt.
Melisse
Melisse steigert die geistige Leistungsfähigkeit, wirkt beruhigend und verbessert die Schlafqualität. Dies zeigt eine Studie mit dem Melissen-Extrakt «Blueness» aus kontrolliertem Anbau und klinisch-standardisierter Gewinnung. Bereits eine Stunde nach der Einnahme fühlten sich die Probanden weniger gestresst. Der Melissen-Extrakt wirkt beruhigend und hat einen Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit und die Stresstoleranz.
Johanniskraut
Das Echte Johanniskraut «Hypericum perforatum» besitzt eine milde antidepressive Wirkung. Medizinisch anerkannt ist seine Anwendung bei leichten bis mittelschweren depressiven Episoden. Johanniskraut darf nicht mit anderen Antidepressiva und einzelnen Arzneimitteln kombiniert werden. Bitte fragen Sie Ihren Drogisten oder Apotheker.
Safran
Safran-Extrakt steuert im Körper die Abgabe des Stresshormons Cortisol und trägt dazu bei, die erhöhte Glutamat-Ausschüttung bei mentaler Erschöpfung zu regulieren. Er hilft ausserdem, den Level der Hirnbotenstoffe Serotonin und Dopamin aufrechtzuerhalten und so die Stimmung positiv zu beeinflussen.
Lavendel
Seine beruhigende und entspannende Wirkung hilft, Ängste zu lösen, mit Stress besser umzugehen, Schlafstörungen zu mildern oder innere Unruhe auszugleichen. Arznei-Lavendel verbessert die Filterfunktion des Nervensystems für äussere Reize.
Passionsblume
Die Passionsblume hat eine beruhigende, angstlösende und entspannende Wirkung und kann bei innerer Unruhe und Einschlafstörungen helfen.
Rosmarin
Wirkt kreislaufanregend und hat einen guten Effekt, wenn man zuvor nicht so richtig «in die Gänge kommt».
Löwenzahn
In der traditionell chinesischen Medizin ist die Leber das Glücksorgan. Mit Bitterpflanzen wie dem Löwenzahn kann man die Giftstoffe mit einer Leber-Galle-Kur ausleiten.
Ashwagandha
Zu Deutsch Schlafbeere. Sie findet Anwendung in der ayurvedischen Medizin und wird gegen Aufgeregtheit, Angespanntheit und Nervosität eingesetzt.
Kakao
Dunkle Schokolade macht besonders glücklich, denn Kakao enthält L-Trypthophan, das zur Bildung des Glückshormons Serotonin benötigt wird.
Vitamine B6, B12 und D3
Vitamin D3 braucht es zur Bildung des Glückshormons Serotonin. Die Vitamine B6 und B12 sind wichtig für die psychische Gesundheit und tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
Bachblüten
Bei depressiven Verstimmungen helfen Wilder Senf, Weisse Kastanie, Herbstenzian, Ulme und Weissbuche.
Bewegung
Auch bei täglichen Spaziergängen schüttet der Körper die glücklich machenden Botenstoffe Endorphin, Serotonin und Dopamin aus.