150 Jahre alt werden mit Intervallfasten – geht das?

Urheber: Konstiantyn Zapylaie 150 Jahre mit Intervallfasten Bild AdobeStock Urheber Konstiantyn Zapylaie

Niemand ist seines Glückes Schmied. Auch die Genetik liegt nicht in unserer Hand. Die Art, wie wir leben, hingegen schon. Am meisten Einfluss auf das Wohlergehen und die Lebenserwartung hat neben regelmässiger Bewegung die Ernährung. Auf einen einfachen Nenner gebracht, geht das so: Wer viel isst, stirbt früher und wird schneller alt. Weniger oft essen und lange nüchterne Phasen sind der beste Jungbrunnen.

Kalorienrestriktion heisst das Zauberwort für mehr Gesundheit und ein hohes Alter. Cronis – caloric restriction with optimal nutrition – nennt man Menschen, die statt üblicherweise 2000 bis 2500 Kilokalorien nur gerade um die 1500 aufnehmen und darauf achten, dass sie naturbelassene, unverarbeitete Nahrungsmittel essen. Dass eine dauerhafte Beschränkung der Kalorien die Lebenserwartung erhöht und ein Anti-Aging-Geheimnis ist, belegen inzwischen eine ganze Reihe von Studien.

Das Leben im Überfluss macht vorzeitig alt

Unser Stoffwechsel ist nicht auf Nahrungsüberfluss angelegt, im Gegenteil. Hunger- und Fastenzeiten waren für die Menschen während Jahrtausenden normal. Durch den Ackerbau änderte sich dieses empfindliche Gefüge. Plötzlich gab es ständig etwas zu essen. Damit kam und kommt der menschliche Körper bis heute nicht klar. Die Folgen: Übergewicht, Diabetes, Fettleber, Herzreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Hirnschlag.

Wenn weniger Kalorien verbrannt werden, entstehen weniger freie Radikale. Diese Stoffe beschädigen Zellen und Organe und führen zu chronischen Entzündungsreaktionen, einer der wesentlichsten Ursachen aller Zivilisationskrankheiten. Studien bei Cronis zeigen, dass ihre Blutgefässe elastischer sind und der Blutdruck tiefer ist. Zudem haben sie weniger Entzündungsfaktoren im Blut, die das Altern von Gewebe und Organen beschleunigen.

Offensichtlich ist, dass das Leben im Überfluss Konsum- und Esslust mit Krankheiten, vorzeitigem Altern und einem kürzeren Leben bestraft. Dass der menschliche Körper positiv auf Nahrungsengpässe reagiert und den Mangel gar mit einem extralangen Leben belohnt, ist das Ergebnis eines gnadenlosen Ausleseprozesses der Evolution. Denn nur diejenigen unserer Vorfahren konnten sich fortpflanzen, welche in der Lage waren, auch längere Hungerperioden zu überstehen.

Immense gesundheitliche Vorteile

Eine extreme, riskante Kalorienbeschränkung ist nicht nötig. Schon nur die Reduktion um 10 bis 15 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr bringt in Kombination mit mehr Bewegung immense gesundheitliche Vorteile. Am besten gelingt das mit einer Beschränkung auf nur noch zwei, gesund und intelligent zusammengestellte Mahlzeiten pro Tag. So entstehen automatisch längere nüchterne Phasen. Das zahlt sich gesundheitlich gleich mehrfach aus.

Es kommt nicht nur zu einer Senkung von Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker, sondern auch von Insulin und Schilddrüsenhormonen. Entsprechend gehen der oxidative Stress sowie die Schäden an der DNA zurück. Und ganz wichtig: der Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha, ein zentraler Mediator der systemischen Entzündungs- und Immunreaktionen mit Wirkung auf eine Vielzahl von Zielzellen, sinkt.

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Unsere besten Tipps

  • Eine Beschränkung der täglichen Kalorienaufnahme wirkt nicht nur lebensverlängernd, sondern reduziert auch die sichtbare Alterung.
  • Weniger Kalorien pro Tag und längere nüchterne Phasen führen zu einer starken Reduktion jener Botenstoffe, die für chronische Entzündungen im Körper verantwortlich sind.
  • Ein Beispiel ist das hochsensible C-reaktive Protein. Niedrige Werte weisen auf vermindertes Herz-Kreislauf-Risiko hin.
  • Wer abnehmen oder alt und gleichzeitig gesund bleiben will, kann mit nur zwei Hauptmahlzeiten die Kalorienmange pro Tag sehr effektiv reduzieren.
  • Studien zeigen, dass zwei statt drei Mahlzeiten den Stoffwechsel entlasten, weil die Pausen dazwischen länger werden.
  • Das Insulin sinkt und die Fettverbrennung bleibt stundenlang aktiv.
  • Regelmässige nüchterne Phasen stimulieren die Produktion des Wachstumshormons, das bei der Reparatur von Zellen, beim Fettabbau und beim Muskelaufbau eine Schlüsselrolle spielt.
  • Die Blutzucker-, Cholesterin- und Blutdruckwerte verbessern sich oder sinken sogar auf ein so tiefes Niveau, wie man es nur noch bei Naturvölkern sieht.
  • Es kommt zu einem Rückgang der Entzündung im ganzen Körper, einer der Hauptauslöser für vorzeitiges Altern und chronische Krankheiten.
  • Sogar das Fett in der Leber nimmt ab. Wohingegen die mit Übergewicht einhergehende chronische Fettleber schon bald die wichtigste Ursache für Leberentzündungen sein wird.
  • Der Lohn für nur noch zwei Mahlzeiten am Tag sind nicht nur eine bessere Gesundheit und eine bessere körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch ein langsameres Altern und ein attraktiveres äusseres Erscheinungsbild.
  • Die Haut sieht jünger aus, wird straffer, fester und ebenmässiger. Auch der Feuchtigkeitsgehalt verbessert sich.
  • Eine vorwiegend pflanzlich orientierte Ernährung mit ihrer niedrigen Energiedichte hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern verjüngt den Kopf und das Äussere.
  • Wer viel Fleisch und tierisches Fett isst, hat im Alter deutlich tiefere Falten als Menschen, die sich von viel pflanzlicher Kost ernähren.
  • Bauen Sie möglichst viele verschieden farbige Früchte, Gemüse und Salate in Ihre Mahlzeiten ein, und zwar schon beim Frühstück.
  • Fahren Sie den Anteil an Kohlenhydraten stark herunter, besonders am Abend. Erhöhen Sie stattdessen den Gehalt an Eiweiss.
  • Nicht hilfreich ist eine fettarme Ernährung, wenn dafür der Anteil der Kohlenhydrate in der Nahrung erhöht wird.
  • Völlig falsch sind eine zu starke, anhaltende Einschränkung der Nahrungszufuhr und längeres Fasten.