Rund die Hälfte der Patienten klagt unter der Behandlung mit Antidepressiva über weniger Lebensfreude und Störungen des Liebeslebens. Bisher war unklar, ob dies auf die Depression als solche oder tatsächlich auf die Medikation zurückzuführen ist. Britische und dänische Forscher haben deshalb die Wirkung von Antidepressiva bei gesunden Personen getestet.
Die Ergebnisse lassen aufhorchen. Zwar hatte die antidepressive Behandlung keine Auswirkungen auf die Intelligenz, die Studienteilnehmerinnen zeigten jedoch bereits nach wenigen Wochen eindeutige Zeichen emotionaler Abstumpfung, Verlust an Lebensfreude und Störungen im Sexualleben.
Vor einem leichtfertigen und vorschnellen Einsatz antidepressiv wirksamer Substanzen muss deshalb mit Nachdruck gewarnt werden. Der Nutzen dieser Medikamente ist in jedem Einzelfall kritisch zu hinterfragen und nichtmedikamentöse Behandlungsalternativen sollten geprüft werden.
