Bereit für die Heuschnupfen-Saison

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Ein halbes Jahr reicht oft aus, um die tränenden Augen, die laufende Nase und die Niesattacken zu vergessen. Oder besser gesagt, sie zu verdrängen. Denn sobald die ersten Pollen in der Luft umherschwirren, blüht es einem wieder, und man weiss: Der Heuschnupfen wird einem erneut den Frühling verderben. Aus Angst vor den Symptomen bleiben manche sogar lieber zu Hause, beschränken das soziale Leben draussen auf ein Minimum. Dabei sind Heuschnupfengeplagte mit ihrem Problem nicht allein.

Heuschnupfen nicht unterschätzen

In der Schweiz sind rund 20 Prozent der Bevölkerung von einer Pollenallergie betroffen. Davon reagieren die meisten, nämlich 70 Prozent, auf Gräser. Diese blühen von Ende April bis im August, mit einem Höhepunkt von Mai bis Mitte Juli. Also eine ziemlich lange Zeit, wenn man mit Allergie-Symptomen kämpft. Viele nehmen ihr Schicksal einfach hin. Denken, es gehe dann schon wieder vorbei. Dabei sollte man Heuschnupfen nicht unterschätzen. Unternimmt man über Jahre nichts dagegen und findet sich einfach damit ab, droht im schlimmsten Fall eine Asthmaerkrankung, die man nicht heilen kann. Bei einer Pollenallergie hingegen gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Um die Symptome schnell zu lindern, helfen zum Beispiel Antihistaminika oder kortisonhaltige Therapien. Der Nachteil: Sie wirken nicht nachhaltig.

Immuntherapie bekämpft die Ursache

Die einzige Methode, um eine Allergie längerfristig und ursächlich zu behandeln, ist eine Allergie-Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Dabei wird das Immunsystem so trainiert, dass die allergene Substanz vom Körper nicht mehr als Bedrohung wahrgenommen wird. Durch wiederholte kontrollierte Dosen des Auslösers lernt das übersensibilisierte Immunsystem, nicht mehr übertrieben darauf zu reagieren. Die Hyposensibilisierung kann in Form von Tabletten, Tropfen oder Injektionen verabreicht werden. In der Regel dauert eine Therapie drei Jahre.

Bei Allergie-Beschwerden eine Facharztpraxis aufsuchen. Auf der neuen Website von klarify können Patientinnen und Patienten jetzt ganz einfach Fachpersonen in ihrer Nähe finden. Dort gibt es auch Infos zu Allergien, Symptomen und zur Diagnose sowie zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.

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11 Tipps vom ­Allergiezentrum Schweiz

  • Während der Pollensaison nur kurz stosslüften. Bei längeren Regenphasen oder wenn Pollengitter an den Fenstern montiert sind, kann ausgiebiger gelüftet werden.
  • Im Auto Pollenfilter montieren und diese gut warten.
  • Draussen eine Sonnenbrille tragen.
  • Abends die Haare waschen, damit möglichst wenig Pollen ins Bett gelangen.
  • Die getragenen Kleider ausserhalb des Schlafzimmers ausziehen.
  • Wäsche nicht im Freien trocknen lassen.
  • Die Nase morgens und abends mit Meerwasserspray oder Kochsalzlösung (physiologisch) spülen.
  • Pollenfilter für die Nase oder eine Maske (FFP3) tragen.
  • Bei erhöhter Pollenkonzentration, bei schönem, windigem Wetter ist nur ein kurzer Aufenthalt an der frischen Luft ratsam.
  • Freizeitaktivitäten dem Pollenflug anpassen: Indoor-Sport, Wassersport usw.
  • Bei der Wahl der Feriendestination den aktuellen Pollenflug beachten.

Online-Test

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