Die grössten Fehler beim Abendessen

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Mit dem modernen Lebensstil wird das Abendessen immer mehr zur wichtigsten Mahlzeit des Tages. Ein üppiges Nachtessen zu später Stunde sei jedoch höchst ungesund, lautet einer der vielen Ernährungsmythen, die in den zahllosen Ernährungsratgebern zu lesen sind. Auch dass der Stoffwechsel in der Nacht langsamer funktioniere als tagsüber, ist ein Märchen. Das Gegenteil ist der Fall. So erreicht die Leber etwa gegen 2 Uhr morgens ihre Höchstform. Sie wandelt die Nährstoffe aus den Tagesmahlzeiten um und baut verstärkt Alkohol im Blut ab. Auch das Immunsystem ruht nicht, wenn man schläft.

Es gibt keine vorgeschriebenen Essenszeiten. Lösen Sie sich von allen unbegründeten, starren Vorschriften und finden Sie den Essenrhythmus, der am besten zu Ihnen passt. Feste Essenszeiten sind kulturell bedingt, nicht biologisch. Wer die Hauptmahlzeit am Abend zu sich nimmt, wird nicht zwangsläufig dick. Keine Studie hat bisher belegen können, dass Spätesser ungesund leben. Nicht der Zeitpunkt einer Mahlzeit, sondern die über den Tag insgesamt aufgenommene Kalorienmenge und der Verbrauch durch Grundumsatz und Bewegung sind entscheidend.

Es schadet nicht, sich wie ein Südländer zu ernähren. Im Gegenteil. Einwohner der Schweiz und Deutschlands haben mehr Probleme mit Übergewicht und Diabetes als jene in Frankreich, Italien oder Spanien, wo abends traditionell warm und ausgiebiger gegessen wird. Wenn es morgens und tagsüber nur leichte Mahlzeiten gibt, spricht nichts gegen ein grosszügiges Nachtessen. Abzuraten ist lediglich vor kalorienreichen Verpflegungen zwischendurch am Tag. Der menschliche Organismus ist nicht darauf angelegt, häufig und regelmässig zu essen, auch wenn das fälschlicherweise immer wieder behauptet wird.

Vermeiden Sie jedoch folgende Fehler:

Snacks

Wenn man die Hauptmahlzeit auf den Abend verschiebt, lauert eine Kalorienfalle in den vielen Snacks, die man über den Tag verteilt isst. Wer das im Griff hat, kann auch mit einer einzigen Mahlzeit pro Tag wunderbar und gesund leben, selbst wenn man sie erst spätabends zu sich nimmt.

Kohlenhydrate

Wer abnehmen will, sollte es tunlichst vermeiden, am Abend grosse Mengen Kohlenhydrate in Form von Pasta, Brot und Reis zu sich zu nehmen, weil ihre Energie kaum noch verbrannt werden kann. Vor allem die schnellverdaulichen führen zu einem starken Insulinanstieg und zu einer raschen Füllung der Fettspeicher.

Fertigprodukte

Fertig-Pizza, Fertig-Lasagne, Fertig-Rösti etc. enthalten ausnahmslos Unmengen von verstecktem Salz, Zucker und Fett. Die meisten Fertig-Pizzas machen auch in Sachen Geschmack und Optik keine Freude, zeigte ein grosser Kassensturz-Test. Viel gesünder sind unverarbeitete Lebensmittel, und zwar vor allem pflanzlicher Herkunft.

Café complet

Des Schweizers liebstes Nachtessen ist ein Dickmacher, besonders in der klassischen Variante mit Brot, Butter, Konfi, Käse und Aufschnitt. Auch wenn man meint, nur eine Kleinigkeit gegessen zu haben, nimmt man gut und gerne bis 1000 Kilokalorien zu sich. Zudem ist es zu einseitig, zu fett- und kohlenhydratreich sowie zu protein- und faserarm. Nur mit frischen, pflanzlichen Beilagen sowie einer Portion Eiweiss und dem Verzicht auf Butter und Konfitüre wird es zu einer ausgewogenen Mahlzeit.

Eiweiss

Proteine sind die besten Verbündeten im Kampf gegen das Übergewicht. Sie dienen dem Körper fast ausschliesslich als Bau- und nicht als Betriebsstoffe und werden kaum in Fett umgewandelt. Ein herkömmliches Abendessen in der Schweiz enthält nur selten genügend Eiweiss. Besonders ältere Menschen ernähren sich generell zu proteinarm, was fatale Auswirkungen auf ihre Muskelgesundheit hat. Achten Sie deshalb auf reichlich Protein aus tierischer oder noch besser pflanzlicher Herkunft.

Dessert

Die meisten Dessert liefern vor allem viel Zucker und Fett, aber kaum wertvolle Nährstoffe. Kommt dazu, dass man sich mit einem Dessert nach einem reichhaltigen Nachtessen leicht überisst. Unverfängliche Alternativen sind Früchte und Beeren, und zwar möglichst in dunklen Farben, da ihr Gehalt an sekundären, antioxidativ wirkenden Pflanzenstoffen besonders hoch ist.

Alkohol

Mit sieben Kilokalorien pro Gramm liefert Alkohol fast doppelt so viel Energie wie ein Gramm Kohlenhydrate und ist nach Fett der energiereichste Nährstoff. Pro Person und Tag werden in der Schweiz durchschnittlich 200 Kilokalorien über alkoholische Getränke zugeführt. Das ist sehr viel. Sobald Alkohol ins Blut gelangt, wird er sofort zur wichtigsten Energiequelle. Die Verbrennung von Kohlenhydraten und von Fett wird augenblicklich heruntergefahren und ist selbst nach moderatem Alkoholkonsum während mehrerer Stunden stark reduziert.

Unser Tipp:

Das Müesli-Brot von Doktor Stutz