Die Schmerzen wurzeln in der Kindheit

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Die Ausgangslage

Ein 55-jähriger Aussendienstmitarbeiter eines grossen Unternehmens entwickelte Schmerzen am ganzen Körper in Verbindung mit Konzentrations- und Schlafstörungen sowie einer schnellen Erschöpfbarkeit, was nach mehrfachen rheumatologischen Abklärungen und längerer Krankschreibung schliesslich an einer universitären Schmerzabteilung als Fibromyalgie-Syndrom diagnostiziert wurde. Erklärt wurde ihm auch, dass dies keine schwerwiegende oder gar lebensbedrohliche Erkrankung sei. Er müsse damit leben lernen, vielleicht beruflich etwas kürzertreten, da es dafür bisher keine Behandlung gäbe. Bereits durchgeführte medikamentöse Therapieversuche mit Duloxetin und schliesslich Opioiden hatten keinen Erfolg gebracht. Schliesslich gelangte der Patient in eine auf die Behandlung funktioneller Schmerzerkrankungen spezialisierte Klinik.

Die Ursache

Dort wurde im Rahmen einer umfassenden Abklärung deutlich, dass er von klein auf durch einen sehr strikten und leistungsorientierten Vater, auch handgreiflich, darauf getrimmt worden war, alles immer bestmöglich beziehungsweise perfekt durchzuführen. So gehörte er im jährlichen Ranking der Firma immer zu den Besten, was mit grosszügigen Bonusleistungen verbunden war. Als die Firma von einer grösseren übernommen wurde, brauchte er drei Jahre, bis das wieder der Fall war. Zwei Jahre später erfolgte die Übernahme der Firma durch eine noch grössere, ohne dass ihm das trotz erhöhtem Arbeitsaufwand erneut gelang. Er entwickelte ein Burnout-Syndrom, gegen das er mit noch höherem Arbeitsaufwand anzukämpfen versuchte, bis sich schliesslich das Fibromyalgie-Syndrom entwickelte.

Sanatorium Kilchberg Schmerz Zeichnung
Harald Maxl, 2007, „Schmerz, lass nach“, entstanden in der Kunsttherapie im Sanatorium Kilchberg.

Die Behandlung

Bei der Behandlung ging es zunächst darum, über eine neurobiologisch fundierte Aufklärung dem Patienten die Zusammenhänge zwischen seiner Symptomatik und den biografischen Prägungen im Hinblick auf Leistungsorientierung und Perfektionismus verständlich zu machen und auf dieser Basis mit ihm Therapieziele zu vereinbaren. Im Rahmen der Einzel- und Gruppenpsychotherapie erlebte und verstand der Patient, wie diese Prägungen bis heute seinen Umgang mit sich und anderen steuern und er dabei in erster Linie die Erwartungen der anderen zu erfüllen versucht und sich dabei überfordert. Vor allem im Rahmen der interaktionellen Gruppentherapie gelang es ihm dann nach und nach neue Verhaltensmuster auszuprobieren und die bisherigen zu verändern. Unterstützend, auch im Hinblick auf die Schlafstörung, wirkten Sport- und Bewegungstherapie, Biofeedback- und Achtsamkeitstraining. Bei seiner seiner Entlassung berichtete der Patient, dass er seit einer Woche schmerzfrei sei.

Das Sanatorium Kilchberg

Führend in der Behandlung von stressbedingten Erkrankungen wie Angst- und Zwangsstörungen, Burnout, psychosomatischen Schmerzen und Depressionen.

Sanatorium Kilchberg
Alte Landstrasse 70
8802 Kilchberg
Tel. 044 716 42 42

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