Die Tücken des Veganismus

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Sie meinen es gut, wollen gesund und umweltbewusst leben. Eine Studie zeigt die Problematik der veganen Ernährung. Die Forschungsgruppe vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien befragte 516 Personen im Durchschnittalter von 28 Jahren, die seit mindestens drei Monaten vegan lebten. Wie die Antworten offenbarten, ist vegan als solches nicht unbedingt gesund.

Fertignahrung erhöht Sterblichkeit

Das Team untersuchte den veganen Lebensstil von Gesundheitsbewussten und denjenigen von Convenience- Food-Anhängern. Mehr als die Hälfte der Veganer und Veganerinnen ernähren sich von verarbeiteten Fisch- und Fleischalternativen, pikanten Snacks, Sossen, Kuchen und anderen Süssigkeiten, Fertiggerichten, Fruchtsäften sowie raffinierten Getreidesorten. Dazu Maria Wakolbinger, die Leiterin des Forschungsteams: «Die negativen Auswirkungen von industriell verarbeiteten Lebensmitteln auf die Gesundheit sind inzwischen eindeutig bewiesen.» Bei hauptsächlichem Konsum von Fertignahrung sei das Risiko für die Gesamtsterblichkeit um 29 Prozent, Übergewicht um bis zu 51 Prozent, Herz-Kreislauferkrankungen um 29 Prozent und Diabetes Typ 2 um 74 Prozent erhöht. «Das ist wissenschaftlich belegt.»

Gesundheitsbewusste Veganer machen mehr Sport

Anders als die Convenience-Gruppe essen die 47 Prozent gesundheitsbewussten Veganer mehr Gemüse, Obst, Eiweiss- und Milchalternativen, Kartoffeln, Vollkornprodukte, pflanzliche Öle sowie Fette und kochen häufiger mit frischen Zutaten. Die gesundheitsbewussten Veganer betätigen sich auch sportlich mehr als Personen, die sich mit industriell verarbeiteten, veganen Fertiggerichten ernähren.

Mit veganen Fleisch- und Milchalternativen wird in Europa mittlerweile ein jährlicher Umsatz von 1,7 Milliarden erreicht.