Lockdowns und andere Kontaktbeschränkungen haben der mentalen und psychischen Gesundheit der Gesamtbevölkerung viel mehr geschadet als bisher angenommen. Insbesondere gilt das für das Risiko einer Demenz. Eine Analyse der kognitiven Leistungsfähigkeit ergab, dass sich die exekutive Funktion und das Kurzzeitgedächtnis im 1. Pandemiejahr signifikant schneller verschlechtert hatten als im Jahr vor der Pandemie, so das Ärzteblatt.
Bei Personen, die bereits vor der Pandemie eine leichte kognitive Beeinträchtigung hatten und bei solchen, die tatsächlich an COVID-19 erkrankt gewesen waren, war dieser Effekt besonders stark ausgeprägt. Er setzte sich im 2. Jahr der Pandemie fort.
Die Forscher gingen der Frage nach, welches die Gründe für den beschleunigten Abbau der geistigen Fähigkeiten waren. Sie stellten fest, dass vor allem die Reduktion der körperlichen Aktivität und der erhöhte Alkoholkonsum eine Rolle spielten. Weitere negative Faktoren waren Depressionen und Einsamkeit. Die Wissenschaftler sprechen von einem bleibenden Effekt, auch nach der Aufhebung der Lockdowns.
