Fünf nutzlose Vorsätze fürs neue Jahr

Urheber: Woraphon Gute Vorsätze und wie sie gelingen Sprechstunde Doktor Stutz Urheber Woraphon

Die meisten Menschen scheitern, weil sie ihre Ziele viel zu wenig konkret formulieren. Wischiwaschi-Vorsätze im Stile von „Ich will abnehmen“ oder „Ich will mehr Sport treiben“ taugen nichts. Wichtig ist, sich genau zu überlegen, was wann und wie geschehen soll. Lieber kleine Schritte planen, die sich dann auch umsetzen und über längere Zeit durchziehen lassen.

Ich will abnehmen

Das ist wenig originell. Und noch weniger erfolgsversprechend. Wer will schon nicht abnehmen, wenn die Festtage dicke Spuren hinterlassen haben. Die allermeisten Diäten scheitern, weil sie auf falschen Annahmen basieren. Und wir sind dann die Dummen, weil am Ende schwerer als je zuvor.

Vorsätze müssen ganz konkret und machbar sein. Grosse Ziele bringen grosse Enttäuschungen. Lieber ganz kleine Schritte und Etappenziele ausformulieren und schriftlich festhalten. Zum Beispiel: Ich fülle den Teller zu zwei Dritteln mit Gemüse. Oder: Einmal in der Woche mache ich einen Fastentag.

Ich will Sport machen

Klingt gut, lässt sich aber auf lange Sicht nur schwer durchhalten, wenn jemand unsportlich ist. Immer findet sich eine Ausrede: Keine Zeit, schlechtes Wetter, keine Lust.

Packen Sie es anders an und denken Sie vorerst mal nicht an Sport, sondern nur an mehr Bewegung, und zwar im Alltag. So sind die Hürden kleiner. Wie wär’s, wenn Sie auf dem Arbeitsweg zwei Stationen früher aus dem Tram oder Bus aussteigen und den Rest zu Fuss gehen? Oder wenn Sie ins Geschäft ein Springseil mitnehmen und jeweils über Mittag ein paar Minuten damit üben? Übrigens wussten Sie, dass jede Treppenstufe so viel zählt wie drei normale Schritte?

Ich will keinen Alkohol trinken

Diese strikte Haltung ist nur den wenigsten vergönnt. Alkohol ist ein gesellschaftlich so anerkanntes und omnipräsentes und zudem so billiges Suchtmittel, dass totale Enthaltsamkeit einem sehr viel abverlangt.

Ein gangbarer Weg, den Konsum zu reduzieren, ist die Unterscheidung zwischen wichtigem und unwichtigem Alkohol. Stellen Sie sich jedes Mal die Frage, ob Sie dieses Glas nun wirklich brauchen. Vielleicht ist es der Apero, oder das zweite Glas zum Nachtessen, auf das Sie ohne Weiteres verzichten können. Anderen fällt es leichter, pro Woche zwei alkoholfreie Tage einzuschalten.

Ich will keinen Stress

Über eine Million Menschen in der Schweiz sind bei der Arbeit übermässig gestresst. Fast 20 Prozent der Erwerbstätigen fühlen sich emotional verbraucht. 40 Prozent machen zwar ihre Arbeit, sind aber nicht glücklich. Da läuft einiges schief. Ein stressfreies Leben ist weder möglich noch sinnvoll. Es geht darum, den krank machenden Stress zu reduzieren.

Überlegen Sie sich, was Sie ändern können oder wollen: Respektierung von Leistungsgrenzen, keine Karriere um jeden Preis, ein bescheidenerer Lebensstandard, Teilzeitarbeit, dafür mehr Zeit für Familie und ausserberufliche Interessen, mehr emotionale Zufriedenheit. Setzen Sie sich in Ihrem Betrieb auch für eine Unternehmenskultur ein, die individuelle Entscheidungsspielräume und Eigenverantwortung fördert und von gegenseitigem Respekt und Empathie geprägt ist. Setzen Sie sich für den Abbau von unnötigen Sitzungen, von Multitasking und der Mail-Flut ein.

Ich bin offline

Alles spricht von Digitalisierung. Ohne sie gibt es keinen Fortschritt, wird uns weisgemacht. Studien zeigen, dass die Digitalnatives immer weniger sprachliche und emotionale Kompetenzen haben. Verbannen müssen wir die Errungenschaften der neuen digitalen Welt nicht, aber uns dringend vor einem Überkonsum schützen, sonst verpassen wir das reale Leben.

Begrenzen Sie die Zeit, während der Sie online sind, auf wenige Stunden am Tag. Steigen Sie aus nutzlosen sozialen Netzwerken aus. Schreiben Sie wieder Briefe, rufen Sie wieder Freunde und Bekannte an. Betrachten Sie Landschaften und die Menschen wieder mit den eigenen Augen und speichern Sie die Bilder zuerst in Ihrer Seele, bevor Sie die Kamera zücken. Schalten Sie das Mobile auf stumm, wenn Sie sich mit Anderen treffen oder am Essen sind.