Jetzt sieht sie die Welt mit klarem Blick

Hornhauterkrankung mit Ein minimalinvasivem Operationsverfahren heilen

Zuerst war eine Operation des Grauen Stars in einer anderen Klinik durchgeführt worden. «Etwas muss schiefgelaufen sein. Ich sah nach dem Eingriff noch schlechter als vorher», erzählt Silvia Chinni. Sie wurde vertröstet, es komme schon noch besser. Aber es veränderte sich nichts. So fand die 64-Jährige den Weg zu PD Dr. Theo G. Seiler von der Augenklinik IROC in Zürich. Mittels Laser konnte das Defizit des operierten Auges zum Teil behoben werden. Nach der Untersuchung war klar, dass Silvia Chinni an der erblich bedingten Fuchs’schen Endotheldystrophie oder Hornhautdekompensation litt. Bei dieser Erkrankung nimmt die Dichte der Zellen der inneren Seite der Hornhaut mit dem Alter zunehmend ab. Diese zellulären Pumpenwerke steuern den Wassergehalt der Hornhaut. Ab einer gewissen Zelldichte reichen die verbleibenden Zellen nicht mehr aus, um die Flüssigkeit aus der Hornhaut abzupumpen. Es kommt zu einer Schwellung und Trübung.

Die Farben sind so intensiv wie nie zuvor

Am 8. August 2023 bekam Silvia Chinni eine neue Hornhaut – beziehungsweise neue Zellen an der Hornhautrückfläche. Bei der sogenannten DMEK – Descemet-Membran-Endothel-Keratoplastik – handelt es sich um ein relativ neues Operationsverfahren, bei dem nur die innerste Schicht der Hornhaut mit den Endothelzellen transplantiert wird. Sie ist verantwortlich für klares Sehen. Beim ambulant durchgeführten minimal-invasiven Eingriff in lokaler Betäubung entfernt der Augenarzt die beschädigten Endothelzellen und ersetzt diese durch gesundes Hornhautgewebe eines Spenders oder einer Spenderin. Das Transplantat mit den Zellen wird per Injektor in die Vorderkammer des Auges eingebracht, dort entfaltet und mittels Gaseingabe an die restliche Hornhaut angedrückt. «Damit das Transplantat gut haftet, musste ich einige Tage vorwiegend auf dem Rücken liegen. Alles in allem war das gar nicht so schlimm», erzählt Silvia Chinni. Das Gas löst sich innerhalb einer Woche auf. Dieser Augenblick war speziell für die ehemalige Dekorationsgestalterin. «Es war ein Erlebnis. Die Farben waren so intensiv, wie ich sie schon lange nicht mehr wahrgenommen habe.» Sie freut sich, dass sie die Welt wieder mit klarem Blick sieht und ohne Brille lesen kann.

Keine Nähte, bessere Heilung, höhere Sehkraft

Das zweite Auge wird sie Ende November operieren lassen. Durch eine DMEK-Operation verbessert sich die Sehkraft in der Regel auf 80 Prozent und mehr. Die Operation hat viele Vorteile gegenüber den bisherigen Techniken der Hornhauttransplantation. Sie ist weniger invasiv, es sind keine Nähte erforderlich, der Heilungsprozess beträgt nur wenige Wochen, die Sehfähigkeit verbessert sich schneller und die Gefahr einer Abstossung ist signifikant geringer. Zudem ist das Endergebnis bei der Sehkraft besser als bei allen bisherigen Techniken der Hornhauttransplantation, und die Operation ist in über 97 Prozent der Fälle beim ersten Mal erfolgreich.

Kontakt und Information

IROC Prof Seiler

PD Dr. Theo G. Seiler
IROC
Stockerstrasse 37, 8002 Zürich
Telefon 043 488 38 00
www.iroc.ch
[email protected]