Kennen Sie das wertvollste Getreide?

IG Dinkel

Bis 1900 war Dinkel das wichtigste Brotgetreide der Schweiz. Dann folgte im 20. Jahrhundert der Siegeszug moderner Weizensorten, die den Dinkel nahezu verdrängten. Seit 1995 setzen sich Landwirte, Müller und Bäcker der Schweizerischen Interessengemeinschaft Dinkel für die Erhaltung und Förderung unserer einzigartigen Getreidekultur ein.

Unter dem Gütesiegel UrDinkel bauen IP-Suisse und Bio-Suisse-Produzenten alte, nicht mit Weizen gekreuzte Dinkelsorten naturschonend an. Die Verarbeitung erfolgt dezentral in Röllmühlen. Unvermischt und kontrolliert werden sie anschliessend zu feinsten Broten, Backwaren, Teigwaren und Spezialitäten verarbeitet.

Das Korn unserer Ahnen

Bereits in der späten Steinzeit um ca. 2400 v. Chr. wuchs Dinkel in Europa. Als das Klima während der Bronzezeit ab 1500 v. Chr. feuchter und kühler wurde, setzte er sich als unkompliziertes und widerstandsfähiges Getreide mehr und mehr durch. Bald schon war Dinkel in ganz Europa verbreitet.

Mit Beginn der römischen Vorherrschaft wurde der Dinkel vor allem in den Provinzen nördlich der Alpen angebaut. Für die Alemannen war Dinkel das wichtigste Getreide. Er wird deshalb auch heute noch das «Korn der Alemannen» genannt.

Im Mittelalter war Dinkel ein begehrtes Zahlungsmittel. Eine der ersten Dinkel-Verfechterinnen war die Äbtissin Hildegard von Bingen im 11. Jahrhundert. Sie fand in ihren zahlreichen Werken über die Heilkräfte der Natur und Pflanzen immer wieder lobende Worte für das ursprüngliche Korn. „Der Dinkel ist das beste Getreide, es ist warm, nährend und kräftig; und es ist milder als die anderen Getreidearten.“ schrieb die Äbtissin Hildegard von Bingen im Mittelalter.

Proteine, Mineral- und Ballaststoffe

Neue Analysen bestätigen die historischen Beobachtungen: UrDinkel ist ein hervorragender Proteinlieferant und eine wichtige Quelle essenzieller Aminosäuren. Beeindruckend ist auch der gegenüber Weizen deutlich höhere Mineralstoffgehalt, speziell von Zink und Magnesium. Auch das optimale Fettsäuremuster mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren lässt sich sehen. Zudem ist UrDinkel selbst in Form von hellem Mehl reich an Ballaststoffen. Kurzum: UrDinkel bietet eine wertvolle Bereicherung für unsere oft einseitig auf Weizen basierende Ernährung.

Infos, Verkaufsstellen und Rezepte: urdinkel.ch

Was ist der Unterschied zwischen Dinkel und UrDinkel?

Kurz gesagt: Dinkel ist eine Getreideart, UrDinkel ist eine Garantiemarke.

Die Marke UrDinkel garantiert für echten Schweizer Dinkel, der nicht mit modernem Weizen gekreuzt wurde. Die alten Sorten werden extensiv angebaut und regional verarbeitet. UrDinkel-Produkte haben einen Getreideanteil von 100% UrDinkel. Die Einhaltung des Pflichtenhefts wird auf allen Stufen von anerkannten Kontrollstellen zertifiziert.

Im Gegensatz dazu genügt für Dinkel-Produkte gesetzlich ein Dinkelanteil von 50%, wobei Dinkel-Weizen-Kreuzungen auch als Dinkel deklariert werden dürfen.