Meine Schmerzen sind weg

|Bild: AdobeStock Arthrose Hyaluron 4864|Lower back pain|Arthrose Hyaluron Dr Martin Toniolo

Schuhe anziehen tat weh, bücken tat weh, jeder Schritt tat weh. Schwere Taschen konnte Ursula P., 70, aus dem Zürcher Limmattal kaum mehr tragen. Zu sehr drückte das zusätzliche Gewicht auf die Gelenke. Schon ihr Grossvater und ihre Mutter litten an Arthrose. Dann erwischte es ihre ältere Schwester und letztlich auch sie.

Tennis wurde unmöglich

«Vor sieben Jahren begann es bei mir im linken Knie. Beim Tennis habe ich es gemerkt. Die starken Belastungen und das Stop-and-go bereiteten mir immer mehr Mühe. Am Anfang waren es nur kurze Schmerzimpulse, später waren die Schmerzen länger und stärker. Ich trat kürzer, kam nicht mehr so oft auf den Tennisplatz und musste auch sonst etwas zurückstecken. Für mich als Bewegungsmensch mit einem sitzenden Job war das nicht einfach. Ich habe so viel Spass an allem, was mit Bewegung zu tun hat. Mit meinem Windhund war ich über Jahre hinweg täglich drei Stunden unterwegs. Schmerzen hatte ich nie.»

Hyaluron statt künstliches Gelenk

Dass sie mit solch einem Arthrose-Knie noch laufen könne, grenze an ein Wunder, hiess es in der Klinik, doch ein künstliches Kniegelenk kam für Ursula P. nicht in Frage. «Mein Arzt schlug mir darum eine Hyaluronsäure-Injektion vor. Die Behandlung war kurz, das Resultat nachhaltig. Schon wenig später hatte ich fast keine Schmerzen mehr. Ich war begeistert.» Vor drei Jahren machte sich mit der rechten Hüfte das nächste Arthrose-Gelenk bemerkbar. «Ich rutschte auch noch auf einer Treppe aus und fiel genau auf die schmerzende Stelle. Es tat so weh, auch Tage später konnte ich kaum gehen. Selbst liegen machte die Schmerzen nur schlimmer.

Linderung innert Sekunden

Lokale Massagen, Physiotherapie und Akkupunktur halfen, doch die Beweglichkeit liess zu wünschen übrig. Abermals entschied ich mich für eine Behandlung mit Hyaluronsäure, denn eine Operation wollte ich auch bei der Hüfte so lange wie möglich hinausschieben. Auf dem Monitor verfolgte ich die Injektion. Sie war beinahe schmerzlos, gespürt habe ich nicht viel. Und als ich nach wenigen Minuten wieder auf den Beinen stand, war der Hüftschmerz einfach weg! Ich konnte meine Beine wieder bewegen wie in alten Zeiten.»

Trotzdem solle Ursula P. die Gelenke nicht überlasten. «Statt Tennis spiele ich nun mehr Golf. Für mich ist es optimal. Vielleicht brauche ich eines Tages ein künstliches Hüftgelenk. Aber jetzt bin ich mit der Hyaluronsäure total glücklich. Erst nach neun Monaten musste ich die Behandlung wiederholen.»

Es lohnt sich

Arthrose Hyaluron Dr Martin Toniolo

Dr. med. Martin Toniolo ist Facharzt für ­Rheumatologie und Allgemeine Innere ­Medizin. Er arbeitet am Zentrum für Rheuma- und ­Knochenerkrankungen in Zürich und hat ­Ursula P. behandelt.

Sprechen alle Patientinnen und Patienten so gut wie Frau P. auf die Therapie mit intra-artikulär verabreichter Hyaluronsäure an?

Sie sprechen dann gut an, wenn der Knorpelschaden noch nicht weit fortgeschritten ist und die Schmerzursache wirklich das Arthrose-Gelenk ist. Gerade kürzlich war ein Patient bei mir in der Sprechstunde, der wegen einer Hüftarthrose vor sechs Jahren einmalig eine Infiltration mit Hyaluronsäure bekommen hatte. Bis heute war er beschwerdefrei. Nun möchte er die Infiltration wiederholen. Der Erfolg bei Frau P. hat mich besonders gefreut, weil ihre Arthrose eigentlich schon fortgeschritten ist. Wir haben den Versuch mit der Hyaluronsäure vorher besprochen, und es hat sich gelohnt.

Unter welchen Bedingungen wirkt Hyaluronsäure bei Arthrose besonders gut?

Wenn im betroffenen Gelenk noch Knorpel vorhanden ist und wenn die Patienten und Patientinnen sich regelmässig bewegen. Ich empfehle unterstützend noch Supplemente einzunehmen, die dem Knorpelstoffwechsel helfen. Wenn Patienten übergewichtig sind, ist eine Gewichtsreduktion nötig, um Überlastungen der Gelenke zu vermindern.

Worauf achten Sie bei der Injektion?

Sie muss absolut steril und perfekt in das Gelenk gemacht werden. Das gelingt sehr gut, wenn das Gelenk unter Ultraschallsicht infiltriert wird.

Wann raten Sie von solch einer Behandlung ab? Warum?

Wenn die Arthrose schon so weit fortgeschritten ist, dass kein Knorpel mehr vorhanden ist oder bei Patienten, bei denen das Gelenk stark entzündet ist. Das kann bei entzündlichem Rheuma sein, bei Kristallablagerungserkrankungen, bei einer stark aktivierten Arthrose oder im Falle einer bakteriellen Gelenkentzündung. Erst wenn die Entzündung unter Kontrolle ist, kann mit Hyaluronsäure behandelt werden.