Schlafmittel greifen das Gehirn an

Schlafmittel AdobeStock 182956075 terovesalainen Bild: AdobeStock, Urheber: terovesalainen

Benzodiazepine sind die am meisten verordneten Medikamente zur Behandlung von Angstzuständen und Schlaf­störungen. Weil sie rasch Abhängigkeit und schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen, darf man sie nur über kurze Zeit einnehmen. Doch die wenigsten Ärzte und Patienten halten sich daran. Hunderttausende von Patienten nehmen diese Mittel Jahre oder sogar Jahrzehnte lang.

Vorsicht bei Menschen mit einem Risiko für Demenz

Gefürchtet sind die kognitiven Beeinträchtigungen, die Benzodiazepine vor allem bei älteren Menschen auslösen. Was sich im Gehirn genau abspielt, war bisher ein Rätsel. Jetzt konnten die Forscher im Tiermodell zeigen, dass zahlreiche Verbindungen zwischen den Nervenzellen geschädigt werden und verloren gehen. Die behandelten Mäuse litten unter typischen kognitiven Einbussen. Nach Absetzen der Benzodiazepine hielt der Effekt noch länger an, war aber reversibel.

Nach Ansicht der Wissenschaftler sollte die Studie Folgen für die Behandlung von Schlafstö­rungen und Angstzuständen bei Menschen mit einem Demenzrisiko haben.