Schon in jungen Jahren war das Nachtessen eines meiner grössten Probleme. Ich stopfte einfach alles in mich hinein, auf das ich Lust hatte oder was der Kühlschrank hergab. Rösti mit Speckwürfeln, Pizza, Pasta, Lasagne. Also alles sehr unausgewogene und kalorienreiche Mahlzeiten, zumal ich ganz selten Salat oder Gemüse dazu ass. Klar, dass sich der Hunger schon bald wieder meldete. So gab es vor dem Fernseher aus lauter Langeweile eine Fortsetzung mit Pommes Chips, gesalzenen Erdnüssli, allerlei Biskuits und im Sommer auch noch Glace.
Meine Situation am Abend war sehr frustrierend. Denn ich wollte schon längst abnehmen, machte aber immer denselben Fehler, indem ich eine Diät nach der anderen probierte. So war tagsüber Hungern angesagt. Manchmal hielt ich es noch am Abend durch. Doch spätestens nach vier Tagen war der Heisshunger stärker als alle guten Vorsätze. Und das genau im falschen Moment, eben am Abend. Logisch, dass ich mit einem übervollen Bauch auch nicht die geringste Lust auf Bewegung verspürte.
Nur noch frische Produkte
Irgendwann wusste ich, dass es am Abend so nicht weitergehen kann. Ich begann, die Ernährung von mir aus umzustellen, indem ich nur noch frische Produkte und auch nicht mehr so viel ass. Ein bisschen konnte ich abnehmen, aber längst nicht so viel, wie ich mir das wünschte. Heute weiss ich, dass das mit der fehlenden Sättigung zusammenhing. Doktor Stutz gab mir entsprechend Rat. Zum einen sollte ich spätestens eine Stunde vor dem Nachtessen in regelmässigen Abständen viel trinken, sei das gewöhnliches Wasser, Mineralwasser oder einen selbst gemachten Kräutertee. Dann riet er mir, eine fettfreie Bouillon zu essen, angereichert mit etwas Gemüse und Kräutern. Diese beiden Dinge würden schon mal für eine wunderbare Sättigung sorgen, bevor es mit dem eigentlichen Abendessen losgeht. Und in der Tat. Von diesem Moment an genügten mir plötzlich viel kleinere Portionen.
Mit Kohlenhydraten gehe ich am Abend inzwischen sehr sparsam um. Wenn ich überhaupt Brot esse, dann nur aus Vollkornmehl. Dazu gibt’s etwas Kräuterquark oder Hüttenkäse mit Schnittlauch. Ich habe mir angewöhnt, die Scheiben beim Brot einfach dünner zu schneiden. Denn zwei dünne Scheiben sättigen besser als eine dicke, die genau gleich schwer ist. Das klingt seltsam, ist aber so, weil das Auge zwei und nicht nur ein Stück Brot sieht. Wenn jemand am Abend Teigwaren oder Reis mag, dann nur in kleinen Mengen. Dafür den Gemüse- oder Salatanteil entsprechend vergrössern.
Eiweisshaltige Lebensmittel sättigen am besten
Am wichtigsten sind am Abend eiweisshaltige Lebensmittel. Sie machen eindeutig am besten satt. Etwas Poulet- oder Trutenfleisch oder ein Fisch, dazu ein bunter Salat aus Tomaten, Gurken, Rüebli, Peperoni oder Radiesli natur. Auch eine Kräuteromelette ist etwas sehr feines. Überhaupt sollte man in der Küche so viele Kräuter wie nur möglich verwenden. Frische Spargeln oder Rhabarber sind ebenfalls tolle Satt- und Schlankmacher, wenn man sie ungesüsst beziehungsweise ohne fettige Sauce isst.
Von geschwellten Kartoffeln denkt man immer, sie machen dick. Das stimmt überhaupt nicht. Man sollte dazu nur weder Mayonnaise noch Wurstsalat essen, sondern Quark oder Hüttenkäse. Selbst zubereite Mahlzeiten sind gesünder als vorgefertigte. Deshalb Hände weg von allen Fast-Food- Produkten, Fertigpizzas, Pommes frites und so weiter. All das enthält massenhaft verstecktes Fett und Zucker. Alles, was direkt aus dem Garten oder vom Bauern kommt, ist viel besser und schmackhafter.
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Bewegung vor dem Nachtessen
Mit all diesen Tricks verlor ich Kilo um Kilo, ohne dass je ein Hungergefühl aufkam. Und ich kann mein Gewicht problemlos halten. Das ist für mich eine ganz neue Erfahrung, von der ich ein Leben lang nur geträumt habe. Denn Abnehmen kann man schnell. Aber das Gewicht halten ist die grosse Kunst. Übrigens schlafe ich auch viel besser, seit dem ich die Ernährung am Abend umgestellt habe.
Und noch ein letzter Tipp: Laufen Sie vor dem Nachtessen noch eine Runde, oder bewegen Sie sich einfach auf irgendeine Art. Das können im Sommer auch ein paar Längen im Freibad oder in einem See oder Fluss sein. Wer das macht, wird sich anschliessend automatisch viel gesünder ernähren, besser entspannt sein und besser schlafen.
So geht’s:
- Hände weg von Fertigprodukten mit viel verstecktem Zucker und Fett.
- Frische, selbst zubereitete, naturbelassene Nahrungsmittel sind am besten.
- Nur noch wenig Kohlenhydrate am Abend zu sich nehmen.
- Dafür immer etwas Eiweisshaltiges essen.
- Nahrungsmittel wie Brot oder Käse ganz dünn schneiden.
- Eine schöne Portion Salat oder Gemüse sorgt für eine gute Sättigung.
- Eine fettfreie, gut gewürzte Bouillon bewirkt eine gute Vorsättigung.
- schon vor dem Nachtessen reichlich und regelmässig trinken.
- Anstatt fernsehen und naschen dem Gluscht davonlaufen.
- Lang fernsehen am Abend ist Gift für die Linie.
- Viel besser sind ein paar Minuten Fitness in der guten Stube.
- Ein Springseil oder ein Minitrampolin wären doch cool.
Fazit:
Kalorienreiche, verarbeitete Lebensmittel und alles, was viel Kohlenhydrate enthält, sind besonders am Abend Gift für die Linie. Bevorzugen Sie frische Produkte aus dem Garten sowie etwas Eiweisshaltiges. Und dann sorgen Sie auch am Abend für eine rechte Portion Bewegung.
