Ungetrübte Sehkraft auch im Alter

Portrait of one old pensioner man driving and enjoying his new c Bild: AdobeStock, Urheber: Fabio

Alltägliche Tätigkeiten wie Anziehen, Putzen und Einkaufen werden mit einer altersbedingten Makuladegeneration und dem diabetischen Makulaödem zur Herausforderung. Beide Erkrankungen schränken das Lesen, Autofahren und Erkennen von Gesichtern ein. Unbehandelt führen sie zu einem schnellen und schweren Sehverlust. Da die Augenkrankheiten mit zunehmendem Alter exponentiell ansteigen und es in der Schweiz 3,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner im Alter von über 50 Jahren gibt, werden voraussichtlich etwa 360 000 Menschen die Diagnose altersbedingte Makuladegeneration erhalten. Davon haben 10 bis 15 Prozent eine behandelbare, feuchte Makuladegeneration.

Die Symptome der feuchten Makuladegeneration zeigen sich oft plötzlich innerhalb von Tagen oder Wochen mit Verzerrungen, gerade Linien werden schräg gesehen, Farben wirken blasser, die Blendempfindlichkeit nimmt zu, das Zentrum des Gesichtsfeldes erscheint verschwommen, leer oder als grauer Fleck. Oft werden diese Zeichen nicht bemerkt, wenn nur ein Auge betroffen ist, werden aber offensichtlich, wenn man ein Auge abdeckt. Ohne Behandlung verläuft die feuchte altersbedingte Makuladegeneration rasch. Innerhalb von Wochen bis Monaten kommt es zu einem irreversiblen Verlust der Sehschärfe.

Raucherinnen und Raucher sind besonders gefährdet

Die genauen Ursachen der Makuladegeneration sind noch nicht endgültig geklärt. Es gibt aber eine Reihe von Faktoren, die das Risiko erhöhen können. Zum einen das Alter. Bei Patienten über 75 Jahren steigt das Risiko sogar signifikant. Zum andern sind Raucher und Raucherinnen besonders gefährdet. Es ist wohl der wichtigste beinflussbare Faktor. Mehrere Studien schätzen, dass Rauchen das Risiko um das Zwei- bis Dreifache gegenüber Nichtrauchern erhöht. Weitere Einflüsse haben Bluthochdruck, UV-Strahlung und der blaue Anteil des sichtbaren Lichts sowie ungesunde Ernährung. Die mediterrane Diät scheint einen präventiven Effekt auf die Sehkraft zu haben. Es gibt aber auch erbliche Veranlagungen. Haben mehrere Familienmitglieder eine Makuladegeneration, ist man eher gefährdet.

Eine neue Therapie mit einem bispezifischen Antikörper unterdrückt die Neubildung von Blutgefässen. Das Medikament hemmt zwei unterschiedliche Signalwege, die für eine Reihe von Netzhauterkrankungen verantwortlich sind und stabilisiert die Blutgefässe. Im Vergleich zur derzeitigen Standardbehandlung, die nur einen Signalweg blockiert, vermag die neue Substanz das Sehvermögen länger zu erhalten und den Krankheitsverlauf zu bremsen. Je nach Ausgangssituation kann sogar mit einer Verbesserung gerechnet werden. Studien zeigen, dass längere Behandlungsintervalle möglich sind und mit weniger Therapien der gleiche Effekt erzielt werden kann.

Alters­­be­dingte Makuladegeneration

Die neovaskuläre oder feuchte Makuladegeneration ist eine fortgeschrittene Form der Krankheit, die unbehandelt zu einem schnellen und schweren Sehverlust führen kann. Sie entsteht, wenn neue und abnorme Blutgefässe unkontrolliert unter der Makula wachsen und Schwellungen, Blutungen oder Gewebeveränderungen verursachen.

Diabetisches Makula­ödem

Bei dieser Erkrankung werden die Blutgefässe der Netzhaut zunehmend geschädigt. Dadurch kann Flüssigkeit austreten und eine Schwellung in der Makula verursachen. Man geht davon aus, dass mit der Zunahme von Diabetes auch die Zahl von Patientinnen und Patienten mit einem diabetischen Makulaödem steigen wird.