Bewegung verhindert jeden 12. Todesfall

Studie Bewegung

Bewegung ist gesund. Das ist allseits bekannt. Die grösste Studie, die dazu je gemacht wurde, zeigt nun klar und deutlich, dass es dazu weder zwingend das Fitnessstudio noch den Kraftraum braucht. 150 Minuten Bewegung im Alltag pro Woche reichen aus, um einen von zwölf Todesfällen zu verhindern. Dabei ist es gleichgültig, ob man viele Schritte macht, mit dem Velo zur Arbeit fährt oder im Haushalt arbeitet.

In der PURE-Studie wurden nicht – wie in sonstigen Studien – hauptsächlich Personen aus Industrienationen untersucht, die ihre sportliche Aktivität häufig in der Freizeit machen, sondern auch Menschen aus weniger entwickelten Ländern wie Indien, Bangladesch, Pakistan oder Zimbabwe. In solchen Ländern bewegen sich die Menschen überwiegend im Alltag. Sport als Freizeitbetätigung ist dort viel weniger verbreitet.

Moderate körperliche Aktivität senkt Sterberisiko

Bereits moderate körperliche Aktivität senkte das Sterberisiko im Laufe von knapp sieben Jahren um 20 Prozent im Vergleich zu einem geringen Bewegungspensum von unter 150 Minuten pro Woche. Die Wirkung war umso grösser, je mehr sich die Teilnehmer bewegten. So ging eine Aktivität von über 750 Minuten pro Woche mit einer 35 Prozent niedrigeren Gesamtsterblichkeit einher.  Dieser Zusammenhang war unabhängig von der Art der Bewegung und dem Einkommen.

Aktivität in den Alltag integrieren

„Die Förderung der körperlichen Aktivität stellt eine einfache, breit einsetzbare und günstige globale Strategie dar, um die Gesamtsterblichkeit und die kardiovaskuläre Sterblichkeit zu senken“, lautet das Fazit der Studienautoren um Scoot Lear von der Simon Fraser Universität in Vancouver. Die im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlichte Studie deute darauf hin, dass jede Form der körperlichen Anstrengung förderlich sei. Weil die wenigsten Menschen es schaffen, durch sportliche Freizeitaktivität auf ein hohes Bewegungspensum zu kommen, empfehlen die Studienautoren, unbedingt mehr körperliche Aktivität in den Alltag zu integrieren, etwa auf dem Weg zur Arbeit, in die Schule oder im Haushalt.

Insgesamt wurden in der PURE-Studie 130’843 Menschen aus 17 Ländern der Welt zu ihrer körperlichen Aktivität mithilfe des „International Physical Activity Questionnaire“ befragt und im Mittel knapp sieben Jahre nachverfolgt.