Meine besten Tipps gegen Schmerzen

Agenes Richener Dackeli

Agnes Richener weiss, wovon sie spricht. Sie ist im Vorstand der Rheumaliga und kennt den chronischen Schmerz seit ihrer Kindheit. Jetzt verrät sie Woche für Woche, was bei Schmerzen am besten hilft.

Wie Tausende andere Schmerzpatienten hat sie immer und immer wieder gehört, sie müsse sich nur mehr zusammenreissen. Und immer und immer wieder musste sie sich rechtfertigen, dass sie Schmerzen hat, die man ihr nicht ansieht. Und immer und immer wieder gab man ihr mehr oder weniger deutlich zu verstehen, sie sei eine Simulantin. «Das tut der Seele weh. Es macht traurig und depressiv. Und es macht uns Schmerzpatienten noch kränker, weil wir uns nicht ernst genommen fühlen, nicht einmal von sehr vielen Ärzten.»

Agnes Richener weiss aus unzähligen Begegnungen, was es heisst, jahre- oder sogar jahrzehntelang mit Schmerzen leben zu müssen. Sie engagiert sich im Vorstand der Rheumaliga beider Basel und amtet als Präsidentin des Fibromyalgie-Forum Schweiz, unentgeltlich. Sie berät ihre Leidensgenossen und -genossinnen und ermutigt sie zu einem selbstbestimmten Leben, so gut es nur geht. «Es gab eine Zeit, da riss mich meine Schmerzkrankheit psychisch vollkommen runter. Manchmal wurde ich sogar aggressiv – meistens gegen mich selber. Doch ich merkte bald, dass ein solches Verhalten sehr kontraproduktiv ist. Also versuchte ich es mit etwas mehr Liebe mir selber gegenüber. Es ist verdammt schwer, und ich musste es jeden Tag lernen.» Es geht ihr nicht immer gut, aber sie hat ihren inneren Frieden gefunden. «Meine Schmerzen können oft nicht von mir lassen. Sie schleichen in meinem ganzen Körper herum und schreien nach Zuwendung.»

Mit den Schmerzen hat sich Agnes Richener inzwischen versöhnt. «Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich nicht sehr weit. Und doch, es ist so etwas wie Frieden zu spüren. Die Wolken am Himmel hängen tief, ganz dicht und grau. Die Farben der Bäume und Sträucher sind wie durch einen Schleier zu sehen. Heute reisst mich das trübe Wetter nicht mehr runter, ich mag es sogar – es hat was ganz Spezielles. Es ist mein Weg. Vom Leiden zu einem selbstbestimmten Leben. Ich musste älter werden und Erfahrungen sammeln, leider nicht nur gute. Doch die schlechten haben mich weitergebracht. Ich lernte, anders umzugehen mit den Schmerzen, mit mir selber und der Umwelt. Dinge, die ich nicht ändern kann, musste ich loslassen. Versuchen, die wichtigen Dinge von unwichtigen zu unterscheiden. Keinen Schuldigen für die eigenen Probleme suchen. Ich habe mein Leben selber in der Hand, auch kann ich mein Gegenüber nicht verändern. Wenn es mir schlecht geht, denke ich an die Momente zurück, wo ich es geschafft habe, dass es mir wieder besser ging. Es ist langer Weg, sich aus der Opferrolle zu befreien.»

Sie habe alles Mögliche versucht, sei von einem Arzt zum anderen gerannt. Das habe ausser Frust nichts gebracht, und die Schmerzen seien auch nicht besser geworden. «Es gibt keine Therapie, die ich nicht ausprobiert habe. Ich will sie nicht alle schlecht machen, aber wirklich geholfen hat mir keine. Viele versprachen sogar Heilung, auch dort bin ich hingegangen. Ich hörte wegen meiner Schmerzen und der Zukunftsängste nicht einmal mehr die Vögel singen. Bis ich plötzlich das grosse Bedürfnis nach Ruhe verspürte. Ich wollte keine Arzttermine und keine Therapien mehr. Auch wollte ich keine Medikamente mehr schlucken. Nein, einfach nur mal wieder spüren, was mit mir geschieht.»

In solchen Momenten nimmt Agnes Richener ihr Dackeli und geht mit ihr spazieren. «So kann ich den Wind wieder spüren, alles, was in der Natur so wächst wieder sehen und bewundern, Freude empfinden, wenn Kinder lachen.» Und es tat sich etwas. «Mein Körper gab mir Rückmeldung. Die Schmerzen wurden nicht wesentlich besser, aber ich fühlte meine Seele wieder, und ich empfand Glücksgefühle. Ich fing an aufzuräumen; von den Menschen, die mir nicht guttaten, distanzierte ich mich. Bevor ich mich für etwas entschied, fragte ich mich, ob ich das auch wirklich will. Ich lernte klar und deutlich Nein zu sagen.»

Nie würde Agnes Richener auf irgendein Wundergerät hereinfallen, das Heilung von ihren Beschwerden verspricht. Nach einem Leben mit Schmerzen ist sie gegenüber Neuem viel zu kritisch eingestellt. Unser Schmerzgerät wollte sie deshalb zuerst einmal an sich selber ausprobieren, bevor sie es ihren Leidensgenossen empfiehlt. Mittlerweile benutzt sie unser TENS-Gerät schon ein gutes Jahr, mit einem erstaunlichen Resultat: «Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass eine Schmerzlinderung so unkompliziert und ohne gesundheitliches Risiko möglich ist. Dieses Gerät ist das wirksamste und beste, das ich in all den Jahren gegen Schmerzen unterschiedlichster Herkunft je gesehen habe. Ich benutze es jeden Tag. So kann ich die Medikamente meistens ganz weglassen, und das gibt mir ein gutes Gefühl. Sogar, wenn ich wegen meiner Fibromyalgie Bauchschmerzen habe, spüre ich die Wirkung sofort. Für mich ist es auf jeden Fall etwas lange nicht mehr Dagewesenes, ohne Schmerzen einschlafen zu können.»

 

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Agnes Richener ist überzeugt, dass jeder Patient einen eigenen Weg finden kann, mit Schmerzen besser umzugehen, ihnen den Platz Nummer 1 im Leben streitig zu machen und den Schmerzen ihre vernichtende Energie zu nehmen. Dieser Weg erfordert aber nicht nur Geduld, sondern auch Neugier, Fantasie und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Um Ihnen dazu Anstösse und Ideen zu vermitteln, schreibt und fotografiert Agnes Richener von nun an regelmässig für unsere Online-Zeitung und verrät dabei ihre besten Tipps und Tricks für ein besseres Leben mit dem Schmerz.

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