Ablagern verboten

Ginkgo 1

Es ist so wirksam wie einfach: Regelmässige Bewegung, Körpertraining, abwechslungsreiche Ernährung und das alles im normalen Mass. Aber auch, wer bereits an Übergewicht, Diabetes, zu hohen Cholesterinwerten oder hohem Blutdruck leidet, sollte die Risikofaktoren aktiv bekämpfen. Schon kleine Anstrengungen bringen grosse Verbesserungen.

Medikamentöse Begleittherapien sind ebenfalls sehr wirksam und auch Ginkgo schützt vor Arteriosklerose. Bisher war das Naturheilmittel vor allem zur Durchblutungsförderung des Gehirns bei Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit und Demenz bekannt. Eine Arbeitsgruppe des Instituts für Physiologie der Charité Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Siegel berichtet nun, dass der Ginkgo-biloba-Extrakt auch Menge und Grösse der Neubildung von Ablagerungen in den Blutgefässen vermindert. Aus einer vorherigen Studie wusste man zwar, dass Hochrisikopatienten mit koronarer Herzerkrankung von Ginkgo biloba profitieren. Dass der Extrakt auch einen präventiven Effekt hat, ist hingegen neu. Demnach nehmen die Ginkgo-Extrakte gleich drei Faktoren, die zu Arterienverkalkung führen, ins Visier: Sie reduzieren die Menge an Blutfett, verhindern, dass freie Radikale das schlechte Cholesterin noch aggressiver machen und erweitern die Gefässe zugunsten einer verbesserten Durchblutung.

Derartige Effekte kannte man vorher nur von den Statinen, die zur wirksamsten Gruppe der Cholesterinsenker zählen. Studienleiter Prof. Dr. Günter Siegel: «Der Ginkgo-Spezialextrakt wird von den Patienten aber deutlich besser vertragen als die chemisch-synthetisch hergestellten Medikamente.»

Gift für die Gefässe ist hingegen alles, was mit einem passiven Lebensstil zu tun hat. Bequemlichkeit, fehlende Bewegung, übermässig fettes Essen und viel Alkohol führen zu Übergewicht. Im Gleichschritt nehmen auch Cholesterin, Blutzucker und Blutdruck zu und schädigen das Herz-Kreislauf-System von innen. Man spricht vom metabolischen Syndrom und meint die negativen Effekte in ihrer Summe. Fett, Gerinnsel, Bindegewebe und Kalk verengen die Blutgefässe immer mehr und machen sie unelastisch. Verengte Herzkranzgefässe führen zu Engegefühl und Brustschmerzen und können Vorzeichen für Angina pectoris oder Herzinfarkt sein. Treten Verengungen an der Halsschlagader auf, droht Schlaganfall, und verengte Beinarterien führen zu Durchblutungsstörungen mit Schmerzen und schliesslich zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit PAVK.

Menschen mit metabolischem Syndrom haben gegenüber Gesunden ein über dreifach erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Schon heute sind in den Industrieländern 25 bis 30 Prozent der Erwachsenen sowie 14 Prozent der Kinder und Jugendlichen diesem Risiko ausgesetzt.

Die Wirkung von Ginkgo

Alle elf Studienteilnehmer litten vor Antritt am metabolischen Syndrom, waren also übergewichtig, hatten zu hohe Cholesterin- und zu hohe Blutzuckerwerte sowie einen zu hohen Blutdruck. Zwei Mal pro Tag nahmen sie die Dosis von 120 Milligramm des Ginkgo-Extraktes zu sich. Bereits nach zwei Monaten war die Bildung arteriosklerotischer Nanoplaques – also der ersten molekularen Stufe von Gefässverkalkung  – um 14,3 Prozent gesunken. Und nicht nur das: auch die Grösse der jungen Plaques hatte sich um 23,4 Prozent reduziert. Ähnlich gute Resultate lieferte eine frühere Untersuchung an Hochrisiko-Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung. Hochwertige Ginkgo-Präparate sind in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Von Ginkgo-Präparaten aus dem Internet wird dringend abgeraten.