Die Bildinterpretation gehört zu den grossen Stärken künstlicher Intelligenz, sollte man meinen. Britische Wissenschaftler haben sich Hautkrebs-Screening-Apps genauer angesehen, die angeblich in der Lage sind, gutartige von bösartigen Hautveränderungen zu unterscheiden.
Die Ergebnisse sind wenig überzeugend, unter anderem, weil die Studienqualität der App-Hersteller insgesamt sehr ungenügend und die Fallzahlen viel zu tief waren. Auch die Sensitivität fiel schlechter als verheissen aus.
Die Wissenschaftler kritisieren die irreführende Zertifizierung solcher Apps. Eine Zertifizierung suggeriere, dass die Anwendung effektiv und zuverlässig sei. Dies sei aber eindeutig nicht der Fall. Die Behörden sollten offen und ehrlich kommunizieren, dass die Evidenz solcher Apps in der Regel schwach sei und auf einer Herstellerselbsteinschätzung beruhe.
