Coronavirus – am gefährlichsten ist ein scharfzüngiges „Grüezi“

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Mal mutet es gefährlich an, mal scheint die ganze Aufregung um Corona übertrieben. In Wahrheit hängt die Gefahr einer Infektion stark vom persönlichen Alltag ab. Zwölf Situationen lassen die Logik des gemeinen Virus auffliegen.

1. Kontaminierte Karotten im Salat

Von Speisen geht praktisch kein Risiko aus, selbst wenn sie ein Infizierter kurz vorher angefasst hat. Das Gemüse vor dem Verzehr zu waschen, ist sinnvoll, aber nicht um sich vor Corona zu schützen.

2. Schmutzige Türklinken

Entscheidend für eine Infektion ist die Menge an Erregern, die nach dem Anfassen der Türklinke über die Hände auf die Schleimhäute befördert wird. Da es auf den meisten Oberflächen wenig Viren hat, sind solche Ansteckungen selten.

3. Kurz über den Gartenzaun mit dem infizierten Nachbarn schwatzen

Das Risiko ist quasi null. Der Wind verdünnt und verweht die Virenmenge so stark, dass fast unmöglich genügend Erreger die Schleimhäute erreichen.

4. Ein Infizierter hustet drinnen ohne Abstand

In dieser Situation ist die Gefahr erhöht. Wegdrehen und Luft anhalten helfen hier als Sofortmassnahmen. Maskentragen kann solche Begegnungen entschärfen und ist besonders sinnvoll, wenn man längere Zeit im gleichen, ungelüfteten Raum verbringt.

5. Mit einem Infizierten Händeschütteln ohne Händewaschen

Solange man nicht gleich nach dem Händeschütteln intensiv die Augen reibt oder in der Nase bohrt, wird kaum etwas passieren. Das Gefährliche am Händeschütteln ist der mangelnde Abstand zur anderen Person und das scharfzüngige “Grüezi” mit offenem Mund.

6. Das geliebte Haustier eines Infizierten streicheln

Nur wenn Bello ein Tiger, ein Nerz oder eine Katze ist, sollte man sich in Acht nehmen. Bestätigte Infektionen von Tieren auf Menschen wurden nur bei drei Rassen festgestellt und sind extrem selten. Händewaschen nach dem Streicheln schadet trotzdem nicht.

7. Eine endlose Sitzung drinnen mit einem Infizierten ohne Abstand

Wenn die Fenster geschlossen bleiben und niemand eine Maske trägt, wird diese Situation je länger sie dauert je heikler. Der Infizierte schleudert unweigerlich Tröpfchen auf Oberflächen und in die Luft. Dort sammeln sie sich an und warten auf einen neuen Wirt.

8. Die Grosseltern umarmen herzlich ihre infizierten Enkel

Obwohl bewiesen ist, dass Kinder kaum andere Menschen anstecken, ist es sinnvoll, dass Oma und Opa auf Nähe verzichten oder zumindest drinnen beim Spielen eine Maske tragen.

9. Lange, ohne Maske mit einem Infizierten Auto fahren

Von allen Beispielen ist dieses wohl am riskantesten. Der Abstand ist zu kurz, der Raum zu klein und die Lüftung zu schwach. Mit Fremden im Auto sind Masketragen und Lüften Pflicht.

10. Ein ausgelassenes Geburtstagsfest mit Infizierten

Alkohol ist Garant für feuchtfröhliche Unterhaltungen. Je mehr davon fliesst, desto mehr Tröpfchen bevölkern den Raum. Um das zu verhindern, sollten Feste draussen stattfinden, oder die Gäste solidarisieren sich mit den Rauchern und gehen ab und zu auf den Balkon.

11. Aus Versehen vom benutzten Becher eines Infizierten trinken

Das Risiko ist minimal, ausser wenn viel Speichel am Becherrand klebt. Sollte das der Fall sein, ist die Verschmutzung offensichtlich und die Verwechslung unwahrscheinlich.

12. Auf die Toilette gehen, nachdem sie ein Infizierter benutzt hat

Wenn nach dem Gang aufs Häuschen jeweils gelüftet wird, muss man sich nicht sorgen. Ist der Raum klein und fensterlos, hängt das Risiko davon ab, wie lange das Geschäft des Vorgängers gedauert hat und wieviel Zeit dazwischen verstrichen ist.

Allein ist das Virus feige und träge. Angreifen kann es fast nur in grossen Mengen, von Menschen befördert und auf kurze Distanz. Somit ist es möglich, Covid meistens geschickt auszuweichen. Übrigens ist das Risiko, sich beim Rüebli posten anzustecken, kleiner, als die Wahrscheinlichkeit auf dem Nachhauseweg von einem herunterfallenden Blumentopf erschlagen zu werden. Helmpflicht für Fussgänger?