Risikopatient Raucher

Herz und Rauchen

Rauchen schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko für einen schweren Verlauf von Atemwegserkrankungen. Das gelte sowohl für Covid-19 wie auch für die saisonale Grippe, schreibt die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz und fordert dazu auf, das Rauchen und den Konsum von E-Zigaretten zu stoppen und Passivrauchen zu vermeiden. Auch solle der Bundesrat die Bevölkerung über den Zusammenhang von Rauchen und Covid-19 informieren.

Schwere Krankheitsverläufe häufiger

Rauchen schwächt das körpereigene Abwehrsystem gegen Viren und legt den Selbstreinigungsmechanismus in den Atemwegen bis zu acht Stunden lahm. Den Viren gelingt es, sich schneller in der Lunge auszubreiten. Die Gefahr einer Lungenentzündung steigt. Neben den allgemeinen Lungenschäden durch den Tabakrauch gibt es auch einen direkten Mechanismus, der dem Coronavirus den Befall erleichtert. Nikotin fördert die Bildung und die Aktivität von Andockstellen, über die SARS-CoV-2 in die Zellen gelangt. Daten aus China zeigen, dass bei Rauchern das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs mit einer Lungenentzündung deutlich höher ist.

Höhere Ansteckungsgefahr

Auch die Gefahr, sich anzustecken, ist bei Rauchern höher als bei Nichtrauchern. Der Grund ist einfach: Raucher fassen sich naturgemäss ständig ins Gesicht. Sie sind damit in der aktuellen Situation gleich doppelt gefährdet.

Nutzen von Rauchstopp stellt sich sofort ein

Ein kompletter Rauchstopp ist das Gebot der Stunde. Der Nutzen stellt sich sofort ein. Schon nach 24 Stunden beginnt die Lunge Schleim und Rauchrückstände auszuwerfen. Nach vier Wochen nehmen Husten und Atemnot ab. Die Flimmerhärchen in den Bronchien beginnen nachzuwachsen und können ihre schützende Funktion wieder aufnehmen. Fremdstoffe wie Staub, Pollen und Krankheitserreger werden aus der Lunge abtransportiert.