Coronavirus – Schweden machte doch nicht alles falsch!

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Für viele ist Schwedens Alleingang ein Vorbild, andere lehnen ihn vehement ab. Seit Monaten wird über die verhältnismässig lockere Art und Weise gestritten, wie Schwedens Regierung mit der Pandemie umgegangen ist. Tatsache ist: Mehr als 5800 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Im April gab es im Zehn-Millionen-Einwohner-Land mehr als hundert Tote täglich. Auf die Einwohnerzahl gerechnet starben bis heute etwa fünfmal so viele Infizierte wie beispielsweise in Deutschland oder Dänemark.

Wenig Grippe-Tote im Jahr zuvor

Während in letzter Zeit die Stimmen überhandnahmen, die das Schwedische Modell verurteilten, kommen jetzt Wissenschaftler aus Dänemark und den USA zu einem anderen Ergebnis. Ihrer Ansicht nach hängen die vielen Toten nur bedingt mit dem Coronavirus zusammen. Eine wesentliche Rolle würden auch andere Faktoren spielen. So habe es ein Jahr zuvor nur wenig Grippe-Tote gegeben. Somit sei 2020 auch ohne Corona mit erhöhten Zahlen von Todesfällen älterer, schwächerer Menschen zu rechnen gewesen.

Hohe Bevölkerungsdichte in Stockholm

Ein weiterer Grund sei die hohe Fluktuation der Pflegekräfte – oftmals Migranten – in den Schwedischen Einrichtungen für Senioren. Das hatte zur Folge, dass sich fast drei Viertel aller Covid-19-Todesfälle in solchen Institutionen ereigneten. Auch die hohe Bevölkerungsdichte Stockholms führen die Wissenschaftler als Erklärung auf. 42 Prozent der Todesfälle entfallen auf die Schwedische Hauptstadt, obwohl dort nur 20 Prozent der Menschen leben.

Die Wissenschaftler kommen zum Schluss, dass die meisten Menschen auch mit einem strengen Lockdown gestorben wären.