Eisendefizite sind die häufigste Mangelerscheinung weltweit, auch in der Schweiz. Deshalb weisen wir seit Jahren mit Nachdruck darauf hin, dass bei jeder Art von Müdigkeit, Abgeschlagenheit und depressiver Verstimmung unbedingt die Eisenwerte im Blut kontrolliert werden müssen. Ganz offensichtlich ist diese Botschaft noch immer nicht überall angekommen, nicht einmal bei den Ärzten. „Immer wurden meine Erschlagenheit, Müdigkeit, Lustlosigkeit, teils fast mit depressiven Phasen, vom Arzt wie nicht wahrgenommen, oder besser, ich fühlte mich nicht gehört“, sagt Lisa Gäumann, die versucht, mit unserer Aeschbacher-Diät abzunehmen und ihre Essattacken in den Griff zu bekommen.
Es ist kaum zu glauben: Jahrelang hat kein Arzt bei ihr die Eisenwerte im Blut gemessen, sondern einfach alles der Psyche zugeschrieben. Typisch ist, dass dies besonders häufig bei übergewichtigen Menschen geschieht, die man offenbar immer noch nicht richtig ernst nimmt. Kommt hinzu, dass Lisa Gäumann vor einem halben Jahr auf vegane Ernährung umgestellt hat, die ihr zwar sehr gut tut, aber mit dem Risiko einer Eisenunterversorgung behaftet ist, wenn man nicht ganz gezielt vorkehrt.
Es überrascht nicht, dass der Wert des Eisenspeicherproteins Ferritin mit 10 total im Keller war. Bei einem solch leergefegten Eisenspeicher funktioniert gar nichts mehr, weder die Psyche noch der Körper noch das Abnehmen. Es ist, als wenn jemand versucht, Gas zu geben, jemand anders aber immer auf der Bremse steht. Lisa Gäumann muss jetzt dringend wieder ihre Eisenspeicher auffüllen. In erster Linie gefragt ist eine Ernährung mit möglichst eisenhaltigen Nahrungsmitteln. Eine versierte Ernährungsberaterin kann hier weiterhelfen. Genügt das nicht, kommt ihr Arzt zum Zug. Es gibt orale und intravenöse Eisenpräparate. Jetzt ist ihre Hoffnung gross, dass es mit dem Sport und dem Abnehmen endlich besser geht, wenn diese bleierne Müdigkeit mal weg ist. „Dann lege ich los und sause durchs Leben“, verspricht sie.
Hier lesen Sie alle 5 Folgen der Serie „Gesichter des Eisenmangels“