Das träge Coronavirus – die Hoffnung auf einen Impfstoff ist gross

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Die Aussichten sind gut, dass schon in ein paar Monaten ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung steht. Wie zuverlässig seine Wirkung ist, hängt stark davon ab, wie schnell sich der Erreger verändert. Grippeviren mutieren rasch. Deshalb müssen jedes Jahr neue Seren entwickelt werden, die sich gegen die aktuellsten Virenstämme richten.

Die evolutionäre Geschichte des Virus

Die gute Nachricht: Offenbar mutiert SARS-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst, nur sehr langsam. Das fanden Forscher um den Bioinformatiker Niema Moshiri von der University of California in San Diego heraus. Sie wollten mehr darüber erfahren, wie die Gene des Virus funktionieren. Ziel war zu erkennen, wie rasch es sich verbreiten kann, aber auch, welche Art von Impfstoff besonders effektiv ist.

Mit modernen Analysetechniken konnten die Wissenschaftler das Erbgut von SARS-CoV-2 charakterisieren. Dann ermittelten sie anhand von Modellrechnungen die evolutionäre Geschichte des Virus. Daraus ergibt sich, welche Struktur das Genom in der Vergangenheit hatte und in welcher Zeit es seine heutige Konfiguration erreichte, was wiederum eine Abschätzung der Mutationsrate ermöglicht.

Weniger als 25 Mutationen pro Jahr

Das Ergebnis: Bei SARS-CoV-2 gibt es weniger als 25 Mutationen pro Jahr. Grippeviren dagegen weisen mit 50 Mutationen pro Jahr die doppelte Rate auf. Weil das Erbgut von SARS-CoV-2 aber fast doppelt so gross ist wie das der Grippeviren, mutieren diese tatsächlich rund viermal schneller als der Erreger von Covid-19. Genau das ermöglicht ihnen, den Impfstoffen immer wieder zu entgehen. Die signifikant langsamere Mutationsrate von SARS-CoV-2 lässt nun hoffen, dass die Entwicklung einer dauerhaft wirksamen Impfung gelingt.