Das Ventil für alle Fälle

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Männer mit Inkontinenz dürfen aufatmen: Dank eines ­künstlichen Schliessmuskelsystems können sie das Wasser­lösen wieder selber steuern.

Ungewollter Urinverlust? Männer hergehört! Es gibt jetzt eine Lösung für dieses schlimme Problem. Was für ein befreiendes Gefühl, wieder komplett trocken zu sein. Wie gut, das Wasserlösen im Griff zu haben und endlich wieder selber zu entscheiden, wann sich die Blase entleeren soll und wann nicht. Besonders Männer, die nach Entfernung der Prostata mit dem unfreiwilligen Auslaufen von Urin gros­se Probleme haben, können vom künstlichen Schliessmuskelsystem profitieren. Ein bisschen Geschicklichkeit ist nötig und der Mann hat alles wieder in der eigenen Hand.

Wie geht das? Dr. Christoph Kraft, Facharzt für Urologie und Belegarzt an den Pallas Kliniken in Olten: «Der Patient bekommt im Dammbereich eine Manschette um seine Harnröhre gelegt. Dieser sogenannte Sphinkter funktioniert hydraulisch und ist mit einem kleinen Ballon verbunden. Die Steuerung findet im Hodensack des Mannes Platz.» Ist die Bedienung kompliziert? «Nein, wenn der Mann Harndrang verspürt, geht er ganz normal auf die Toilette und drückt mit einer Hand auf den Auslöser. Die Manschette löst sich und die Blase kann entleert werden. Nach dem Wasserlösen zieht sich die Manschette wieder zusammen.»

Ist diese Lösung zuverlässig? Dr. Ruedi Ausfeld, Belegarzt für Urologie an den Pallas Kliniken, hat schon viele solcher Systeme implantiert: «Mit etwas Übung beherrscht das jeder Mann nach kurzer Zeit. Selbst beim Husten oder Tragen von schweren Lasten hält die Manschette dicht. Der entstehende Überdruck wird ganz raffiniert über den Ballon ausgeglichen.» Wann kommt ein Mann dafür in Frage? Dr. Ausfeld: «Wir klären vorgängig fein säuberlich ab, ob jemand davon profitiert. Nach einer Prostataoperation sollte man aber schon etwa ein Jahr abwarten, denn die Inkontinenz verbessert sich in dieser Zeit bei einigen Männern von selbst.»

Wie läuft die Operation ab? «Meistens wird das Sphinktersystem über zwei Schnitte implantiert. Der risikoarme Eingriff wird in Allgemein- oder Rückenmarksnarkose durchgeführt und dauert etwa 60 Minuten. Danach bleibt der Patient noch rund fünf Tage in der Klinik. Erst, wenn alles verheilt ist – so etwa nach vier bis sechs Wochen – wird das System aktiviert.» Der Eingriff gehört zu den Pflichtleistungen der Krankenkassen.

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