Bei den ersten Anzeichen von Arthrose das Richtige tun. Nur so lässt sich schmerzhafter Gelenkverschleiss behandeln. Machen Sie hier den Selbsttest.
Jede Frau und jeder Mann bekommt Arthrose. Früher oder später, mehr oder weniger stark. Übergewicht, Veranlagung und intensive Belastung der Gelenke im Beruf oder beim Sport sind alles Faktoren, die zum schnelleren Gelenkverschleiss führen können. Er beginnt mit der Abnutzung des Gelenkknorpels. Aber auch Knochen, Muskeln, Gelenkkapsel und Bänder sind betroffen. Das Perfide: Jedes Gelenk kann befallen werden. Am häufigsten aber Wirbelsäule, Knie-, Hüft-, Finger- und Fussgelenke, jene also, die im Alltag meist am stärksten belastet werden.
Es ist nicht möglich, aufgrund der Symptome selber herauszufinden, ob ein Gelenk von Arthrose befallen ist. Erste Signale sind eher unspezifisch. Spannungsgefühl und Steifigkeit können ebenso Frühzeichen sein wie Wetterfühligkeit oder eine Instabilität des Gelenkes. Typisch für Arthrose ist aber der sogenannte Anlaufschmerz, der sich meist am Morgen oder nach längerem Sitzen bemerkbar macht. Beginnt man sich zu bewegen, lassen diese Schmerzen nach ein paar Minuten nach. Doch mit den Jahren verstärken sie sich, es geht immer länger, bis man in die Gänge kommt.
Typisch ist auch, dass Arthrosebeschwerden anfänglich vor allem bei stossartigen Belastungen auftreten, zum Beispiel beim Bergablaufen in Knien und Hüften oder bei Sportarten mit schnellen Tempowechsel wie Tennis oder Badminton. Demgegenüber sind geschmeidigere Bewegungen wie beim Velofahren oder Schwimmen in der ersten Phase noch länger schmerzfrei möglich.
Die Arthrose einfach mit Schmerzmitteln zu bekämpfen, ist nicht unproblematisch. Zu schwerwiegend können die Nebenwirkungen sein, als dass man einfach darüber hinwegsehen darf. Studien belegen: Wer seine Schmerzen regelmässig mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten bekämpft, hat ein doppelt bis vierfach so hohes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Aber auch Magengeschwüre und Nierenschäden können auftreten.
Muss man nun hilflos zuschauen und hinnehmen, dass die Gelenke kaputtgehen? Nein. Es ist sogar wichtig, nicht zu lange zu warten, viel mehr schon bei den ersten Anzeichen zu reagieren. Hier lohnt sich der Gang zum Arzt, denn nur er kann herausfinden, ob es überhaupt eine Arthrose ist. Wenn ja, wird er aufzeigen, wie das Problem gelindert oder bestenfalls behoben werden kann. Oberstes Ziel ist es, die Schmerzen unter Kontrolle zu bekommen, die Beweglichkeit zu erhalten und den Knorpelverschleiss zu stoppen oder mindestens zu verlangsamen. Zuallererst muss man deshalb die betroffenen Gelenke entlasten, sprich: das Übergewicht reduzieren, mit Stöcken gehen, die schmerzenden Stellen mit Taping stabilisieren, Schuheinlagen verwenden. Daneben aktive Physiotherapie zum gezielten Muskelaufbau der tragenden Gelenke, richtiges Bewegen, Vermeiden von Ausweichbelastungen. Studien haben gezeigt, dass schon 30 Minuten gelenkschonende Bewegung pro Tag das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt. Sich gar nicht mehr bewegen wäre völlig kontraproduktiv.
Knorpelschutzpräparate sind heute ebenfalls ein wichtiger Teil der Basisbehandlung bei Arthrose. Aber Achtung: Nur wenige sind geprüft und als Arzneimittel zugelassen. Deshalb gehört die Behandlung einer Arthrose in die Hände eines Arztes, welcher die nützlichen Massnahmen und Medikamente kennt. Natürlich ist es auch richtig, bei arthrotischen Entzündungs- und Schmerzschüben Schmerzmittel einzusetzen. Aber bitte nur gezielt und nicht über eine längere Zeit.
Machen Sie hier den Arthrose-Selbsttest