Migräne ist ein Volksleiden. Wenn die Akutbehandlung der Attacken nicht ausreicht, sei es wegen Häufigkeit, Dauer oder Stärke der Attacken oder auch wegen des Risikos des Medikamentenübergebrauchs, sollte eine Prophylaxe erfolgen. Dafür kommen unterschiedliche Wirkstoffe in Frage. Allerdings muss sichergestellt sein, dass alle anderen Therapieoptionen ausgeschöpft sind. Dazu gehört, Migräneauslöser bewusst zu vermeiden, Stressbewältigungsstrategien zu erlernen und durch regelmässige Bewegung und Sport die natürliche Migräneprophylaxe zu stärken.
Triggerfaktoren vermeiden
Bei 9 von zehn Migräne-Patienten gibt es einen oder mehrere Triggerfaktoren, welche die Beschwerden auslösen. Am häufigsten genannt werden Stress, Menstruation, helles oder flackerndes Licht und verschiedene Gerüche.
Kopfschmerztagebuch führen
Um die Faktoren zu identifizieren, welche die Attacken auslösen, empfiehlt sich ein Kopfschmerztagebuch. Dokumentieren Sie Ihren Tagesablauf und die Schmerzereignisse genau.
Regelmässiger Tagesablauf
Feste Essenszeiten sind hilfreicher als eine spezielle Diät. Ebenso wichtig ist ein regelmässiger Schlafrhythmus. Stehen Sie auch an den Wochenenden zur gewohnten Zeit auf.
Stress bewältigen
Wenn Anspannung bei Ihnen ein Auslöser ist, helfen ein Stressbewältigungstraining unter fachlicher Anleitung und Entspannungsmethoden, um Migräne vorzubeugen. Zum Beispiel Yoga, Qi Gong, autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation sowie Biofeedback. Auch Akupunktur ist wirksam.
Selbstmassage
Eine spezielle Massage kann bei akuter Migräne für Entspannung sorgen. Legen Sie die Fingerspitzen von Zeige- und Mittelfinger an Ihre Schläfen. Massieren Sie diese mit kreisenden Bewegungen mindestens 5 Minuten lang. Umfassen Sie anschliessend den Kopf so, dass Zeige- und Mittelfinger bis zur Stirn reichen und die Daumen am Hinterkopf ansetzen. Massieren Sie mit Daumen und den Fingern diese Kopfpartien.
Körperliches Training
Moderater Ausdauersport wie Laufen, Velofahren oder Schwimmen ist ein bewährtes Mittel zur Vorbeugung. Trainieren Sie zwei bis drei Mal pro Woche je eine halbe Stunde. Auch kurze Spaziergänge sind geeignet. Nicht ratsam ist Krafttraining, da es Schmerzattacken provozieren kann.
Vorsicht mit Alkohol
Alkoholische Getränke können schon in geringen Mengen eine Migräneattacke auslösen. Ursache ist meistens nicht der Alkohol selber, sondern Begleitstoffe. Auch bestimmte Inhaltsstoffe in Käse, Würsten, Schokolade oder Fertiggerichten kommen als Triggerfaktoren in Frage.
Verhütung und Menstruation
Die Einnahme einer Pille oder die Menstruation können die Migräne oft verschlimmern. Fragen Sie Ihren Gynäkologen, welche Methode der Empfängnisverhütung oder welches Präparat sich am besten für Sie eignen.